Augsburg ist heute die drittgrößte Stadt in Bayern und katholischer Bischofssitz, darf sich aber auch Lutherstadt nennen. Sie ist mit der Geschichte der Reformation eng verbunden.
1518 musste sich Martin Luther hier wegen seiner 95 Thesen verantworten. Ursprünglich war Luther nach Rom befohlen worden, er sollte sich wegen seiner Thesen rechtfertigen, da der Papst sie für ketzerisch (siehe Häresie) hielt. In Luthers Vorlesungen in Wittenberg hatten Spitzel gesessen, die einige seine Thesen verfälschten und ihn damit denunzierten. Luther ersuchte aus gesundheitlichen Gründen um eine Anhörung auf deutschem Gebiet. Der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise unterstützte ihn dabei.
Vom 7. bis zum 20. Oktober 1518 musste Luther in den Fuggerhäusern dem römischen Kardinal Cajetan Rede und Antwort stehen. Augsburg galt damals als Hochburg der Katholiken. Luther verweigerte den Widerruf und floh bei Nacht aus Augsburg zurück nach Wittenberg, um nicht von kaiserlichen Soldaten festgenommen zu werden. Catejan verlangte seine Auslieferung, aber der Kurfürst Friedrich lehnte ab.
Vor dem Reichstag zu Augsburg 1530 bemühte sich der Reformator Philipp Melanchthon um eine Anerkennung des protestantischen Bekenntnisses durch die katholische Seite. Er verlas und übergab für die protestantischen Reichsstände das Augsburger Bekenntnis, das vom Kaiser aber nicht anerkannt wurde.
Der Reichstag zu Augsburg 1548 traf zu den konfessionellen Auseinandersetzungen eine Übergangsregelung. Sieben Jahre später (1555) konnte im Augsburger Religionsfrieden eine Gleichstellung beider Konfessionen erreicht werden.