Vodou ist der bevorzugte Name der Religion Haitis und kommt von Dahome in Afrika. Das Wort selbst meint »Gott« oder »Geist«. Andere richtige Schreibweisen sind Vodun, Vodoun oder das französische Vaudou, aber niemals voodoo, das ist eine sensationshaschende, abwertende Wortschöpfung der westlichen Kulturen.
Vodou teilt viele Elemente mit anderen Religionen. Vodou-Gläubige wollen Harmonie schaffen durch die Einhaltung von Tugenden und positiven Werten. Mit seinen Verbindungen zu den Verstorbenen hält Vodou das Familien- und das Gesellschaftsleben in Haiti zusammen (siehe Ahnenkult).
Grundsätzlich ist Vodou eine monotheistische Religion (siehe Monotheismus), die ein Höchstes Wesen anerkennt, bekannt als Mawu-Lisa, Olorun, Bondye oder Gran Met in Haiti. Die haitianische Religion ist eine Fusion von verschiedenen ethnischen Gruppen und Ritualen besonders der Fon, Yoruba, Igbo, Hausa, Ewe und der Kongo-Religion. Vodou hat einige Aspekte des Katholizismus absorbiert, z.B. manche Gebete oder Hymnen am Anfang von Zeremonien, ebenso die Benutzung der Gregorianischen Kalenders, um die Feiern der »Iwas«, die Vermittler im Jenseits zwischen Gott und den Menschen, denen katholische Heilige zugeordnet wurden.
Vodou beinhaltet mehr mystische und magische Bestandteile. Die Götter oder Geister besitzen weder Form noch Gestalt. Sie ergreifen von Freiwilligen Besitz. Im Vodou ist Magie und Übernatürliches ein selbstverständlicher Bestandteil der Religion, und die Grenzen zwischen Götterverehrung und dem Wirken von Magie sind sehr fließend.
Dies wird durch rituelle Besessenheit ermöglicht, die das Kernstück einer Vodou-Zeremonie bildet, ermöglicht. Ein »Loa« (Gott) hat keinen eigenen Körper, sondern bedient sich, bei Bedarf der Körper seiner Gläubigen.
Dazu bedarf es aber einer freiwilligen Trance, um die Besessenheit durch einen Loa zu erreichen. Dieser Trancezustand ist auch sehr leicht wieder, ähnlich einer leichten Hypnose, zu beenden. Zusätzlich sei noch gesagt, dass im Vodou kein Teufel existiert, sondern man kann bestimmte Loas leicht zu schlechten Dingen beeinflussen.
Im Vodou geht man davon aus, dass man nach seinem physischen Tod nach »Dahome« kommt, welches nicht mit der afrikanischen Landschaft zu verwechseln ist, sondern einen Garten Eden darstellt. Dort darf man exakt ein Jahr verbringen, bis man sich entweder selbst zum Loa entwickelt hat oder man wird wiedergeboren. Je nach dem, wie man sich in seinem Vorleben zu Mitmenschen und Loas verhalten hat, wird man in einem entsprechenden Körper geboren.
siehe afrikanische Religionen afrikanische Religionen: Einleitung