Die Zahl »Sieben« gilt als Zahl der Fülle und Vollkommenheit. In der christlichen Zahlensymbolik des Mittelalters steht sie für die Gnade bzw. für Ruhe und Frieden, denn sie ergibt sich aus den Zahlen Drei (Symbol für Gott und die Dreifaltigkeit) und Vier (Symbol für die Welt, die vier Elemente, vier Wind- und Himmelsrichtungen). Somit steht die Sieben auch für den Menschen mit Leib und Seele.
Als Symbolzahl (siehe Zahlensymbolik) hat die Zahl Sieben in zahlreichen Zusammenhängen eine große Bedeutung.
- Die Zahl spielt bereits beim Siebentagewerk Gottes (siehe Schöpfung) im AT eine Rolle.
- Sieben Jahre musste Jakob arbeiten, um Rahel heiraten zu können.
- Sieben fette und sieben magere Kühe im Traum des Pharao deutet Josef als sieben fruchtbare Jahre und sieben Hungersjahre.
- Im Allerheiligsten des Tempels steht der siebenarmige Leuchter (siehe Menora), der noch heute an den Untergang des Tempels in Jerusalem im Jahre 70 nach Christi Geburt erinnert.
- Im NT spricht Jesus von den sieben Werken der Barmherzigkeit und im Vaterunser finden sich sieben Bitten.
- Siebenfach ist die Vergeltung im Alten Testament aber siebenundsiebzig mal die Vergebung im Neuen Testament.
- Von den Evangelisten sind sieben Worte Jesu am Kreuz überliefert.
- Das Johannesevangelium berichtet von den sieben Wundern Jesu und von sieben »Ich-bin-Worten« des Herrn.
- Besonders häufig findet sich die Zahl Sieben in der Apokalypse.
- In den sieben Sakramenten schlägt sich die Symbolik der Zahl Sieben nieder.
- Die Frömmigkeitsgeschichte kennt die sieben Schmerzen Mariens (siehe Mater Dolorosa).
- Die Mönchsorden kennen sieben Gebetszeiten und die Mystiker sieben Stufen des Weges zu Gott.
- Im Advent werden die sieben Namen Gottes angerufen.
- Es gibt sieben Tugenden und sieben Todsünden.