Jakob ist neben Abraham und Isaak einer der Patriarchen des Volkes Israel. Seine Geschichte wird im Buch Genesis erzählt.
Jakob ist der Sohn von Isaak und Rebekka und Zwillingsbruder des Esau. Mit seinem Bruder schon von Geburt an im Streit liegend (siehe Gen 25,22-26) betrügt er diesen um sein Erstgeburtsrecht und um den Erstgeburtssegen. Sein betrügerisches Wesen ist bereits aus seinem Namen ablesbar, wenn der Verfasser den Namen Jakob von der hebräischen Wurzel »aqab« (= betrügen) herleitet (siehe Gen 27,36).
Nach älterer Überlieferung flieht Jakob schließlich vor seinem Bruder (siehe Gen 27,41-45), nach jüngerer wird er von seinem Vater geschickt (siehe Gen 28,1-5 ). Unterwegs hat er ein Gotteserlebnis in Bet-El: In Gen 28,10-22 wird die Geschichte von der Jakobsleiter erzählt. Jakob sah im Traum eine Treppe, die von der Erde bis in den Himmel reichte und auf der die Engel Gottes auf- und niederstiegen. Luther übersetzte das hebräische Wort »sullam« mit »Leiter«, deswegen hat sich die Vorstellung einer zum Himmel reichenden Leiter eingebürgert. Das hebräische Wort meint aber eher eine Aufschüttung oder Treppe.
In Haran, dem Gebiet seiner Vorfahren, lernt Jakob seine Frau Rahel kennen, um welche er infolge eines Betrugs (er wird erst mit der älteren Tochter Lea verheiratet) zweimal sieben Jahre dienen muss. Er kehrt schließlich mit all seiner Habe nach Kanaan zurück.
Bevor er seinen Bruder Esau wieder trifft, kommt es erneut zu einer Gottesbegegnung (siehe Gen 32,23-33). Jakob ringt mit einem Flußdämon (für den Schreiber ist es Jahwe). Er geht zwar gestärkt aber angeschlagen aus dem Kampf hervor.. Er ist ein anderer geworden, denn er heißt nicht mehr Jakob (Betrüger) sondern Israel (Gottesstreiter).
In Jakob/Israel ist die Situation des Gottesvolkes vorweg genommen: auch Israel liegt mit Gott ständig im Ringen, kann aber ohne seine Segen nicht leben.