Das Kreuz ist das Hauptsymbol der Christenheit. Es ist zunächst ein Erinnerungszeichen an den Tod Jesu Christi am Kreuz (siehe Karfreitag), aber das Kreuz ist auch ein Zeichen der Überwindung des Todes durch die Auferstehung (siehe Ostern). Mit dem Kreuz verbindet sich darum für die Christen die Hoffnung auf Rettung und Heil für alle Menschen.
Von allen Kreuzdarstellungen im Kirchenraum nimmt das Altarkreuz eine hervorragenden Platz ein. Es kann über dem Altar hängen oder sich als Kreuz an der Wand dahinter oder in einem Ständer daneben befinden. Die herausgehobene Position des Altarkreuzes soll veranschaulichen, dass alles liturgische Geschehen (siehe Liturgie) im Kirchenraum unter diesem Zeichen des Heils geschieht. Die Nähe zum Altar soll verdeutlichen, dass Christus sich im Gottesdienst – und besonders im Abendmahl – den Menschen ebenso schenkt wie bei der sich opfernden Hingabe am Kreuz.
Das Kreuz wurden in den Kirchen lange Zeit ohne den Corpus des Gekreuzigten angebracht. Dann aber wurde Christus am Kreuz als lebender und über den Tod triumphierender, göttlicher Sieger mit geöffneten Augen und in aufrechter Haltung dargestellt. Im hohen Mittelalter (etwa seit dem 12. Jahrhundert) schließlich setzte sich die Abbildung des leidenden und toten Gekreuzigten, die Betonung des Menschseins Jesu durch. Trägt es die Abbildung des gekreuzigten Christus, wird es auch Kruzifix lateinisch: »Der ans Kreuz Geschlagene« genannt.
Das Kreuz ist als Zeichen mit unterschiedlicher Symbolik bereits seit Jahrtausenden in den verschiedensten Kulturkreisen zu finden. Für Christen erhält es seinen Sinn erst durch die Auferstehung Jesu: Es wird zum Zeichen des Sieges Christi über Sünde, Leid und Tod, und damit zum sichtbaren Zeichen der Erlösung. Es ist Sinnbild für die Solidarität Christi mit allen Leidenden und Sterbenden. Letztlich verweist das Kreuz immer auf Christus selbst, der wie die Balken des Kreuzes alles miteinander verbinden kann: Gott und Menschen, die Menschen untereinander, den Menschen mit sich selbst.