lateinisch legenda: zu lesen, vorzulesen Legenden sind Lebensbeschreibungen von Märtyrern oder Heiligen die ursprünglich zum Vorlesen und zur religiösen Erbauung gedacht waren. Die Legende ist mit der Sage verwandt und wurde wie dies zunächst mündlich überliefert, später jedoch aufgezeichnet. So entstanden schon im frühen Mittelalter die ersten großen Sammlungen, aus denen in Klöstern (siehe Kloster) ..
Tag : Bibel
Im Akten Testament In der Bibel wird »Leben« nicht biologisch, sondern existenziell (d.h. das eigene Dasein betreffend) verstanden. Das hebräische Wort hajjim besagt, dass man sich frei bewegen kann, »Licht sehen« und sich wohl fühlen kann, dass man etwas tut, Erfolg hat, siegt, dass man Freiheit, Ehre und Reichtum kennt – alles Güter, die im ..
Eine Volksgruppe, die im Ostjordanland am Oberlauf des Jabbok sesshaft geworden war, lange bevor Israel einen König besaß (Ri 11,12). Die Hauptstadt war Rabba (2.Sam 11,1). Zwischen den Israeliten und den Ammonitern lag das Gebiet von Gilead. Als sich der Stamm Efraim gegen Osten hin auszubreiten begann, kam es über den Gilead hinweg auch zu ..
Das AT hat ein sehr feines Gespür für das Phänomen Schuld: es ist sich bewusst, dass eine Fehlhandlung nicht einfach für sich besteht, sondern auch die Gemeinschaft, die Lebensatmosphäre insgesamt infiziert und dass deren schädliche Folgen sich auch entsprechend auswirken. Dieser Sachverhalt wird auch dadurch unterstrichen, dass Sünde/Schuld und Strafe als Folge terminologisch weitgehend ineinanderfließen ..
Der Polizist, der die Todes-Benachrichtigung überbringen muss, der Brief, der die Entlassung ankündigt – sie alle bringen sogenannte Hiobsbotschaften. Nachrichten also, die ein Unglück ankündigen. Die Redewendung von den Hiobsbotschaften geht auf das biblische Buch »Hiob« oder »Ijob« zurück (Ijob 1,14-19). Hiob, ein frommer Mann, bekommt eine Schreckensmeldung nach der anderen überbracht. Die Gestalt Hiob ..
Als ältester Paulusbrief (siehe Paulusbriefe) (um 50) und älteste Schrift des NT hat dieser Brief eine besondere Bedeutung. Bald nachdem Paulus seine Missionstätigkeit auch auf Europa ausgedehnt hatte, gründete er die Gemeinde in Thessalonich. Sie bewährte sich unter schwierigen Umständen (Verfolgung durch heidnische Mitbürger: Thess 2,14; Thess 3,4) und zeichnete sich durch fruchtbare Missionsarbeit aus ..
Unwillkürliches Hervorbringen von Worten, Silben, wortähnlichen Gebilden oder auch Phantasiewörtern, auch Stammeln von Lauten in (religiöser) Ekstase und Verzückung. Das Zungenreden begegnet außer in der griechischen Mystik auch in den christlichen Urgemeinden. Paulus nennt es ein Reden im Zustand der Verzückung, in unverständlicher Sprache, als ein an Gott gerichtetes Beten, Loben und Danken (1.Kor 14), ..
Wenn jemand einem anderen etwas erklären will und schließlich noch einmal das Wichtigste zusammenfasst, dann sagt man manchmal: »Das ist das A und O«. Warum eigentlich ausgerechnet »A und O«? Nun, das Ganze hat mit dem griechischen »Alpha-Bet« zu tun, also dem griechischen ABC. Im Original: Alpha, Beta, Gamma und so weiter. Ja, und enden ..
Der Mensch spricht gern in Bildern und verwendet (zwecks besserer Einprägung und Wirkung) zur Darstellung und Verdeutlichung von Vorstellungen und Gedanken häufig Bilder, die der Natur und dem Alltagsleben entnommen sind. Solche Bilder sind besonders vonnöten bei übersinnlichen und übernatürlichen Wahrheiten (z.B. Gleichnisse Jesu). Vor allem hebräischem Denken und Reden ist die bildhafte Sprache gelegen ..
Beides sind Bezeichnungen aus der Literaturwissenschaft, die für die Bibel ganz speziell von der Formgeschichte aufgegriffen wurden und angewendet werden. Normalerweise wird die »Form« für die kleinere und die »Gattung« für die größere übergreifende Texteinheit gebraucht (z.B. ist »Gleichnis« eine Form in der Gattung »Evangelium«). Im AT hat sich in der Forschung eine Unterscheidung folgender ..