Pazifismus


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Pazifismus – (lat. „Frieden schaffen“) eine Überzeugung, die jeden Krieg und die Beteiligung an Kriegshandlungen ablehnt. Der Ausdruck wird in diesem Sinn seit Anfang des 20. Jahrhunderts gebraucht. Als Vorläufer der Pazifisten werden die sog. „Friedenskirchen“ (Mennoniten, Quäker gesehen. Deren Mitglieder lehnten aufgrund ihres christlichen Glaubensverständnisses (vor allem Jesu Worte in der Bergpredigt) den Waffengebrauch ab.

Pazifismus zeichnet sich durch radikale Ablehnung jeder Gewaltanwendung zur Selbstverteidigung und unbedingte Friedensbereitschaft aus. Auch nationale Befreiungskriege und revolutionäre Volksaufstände werden abgelehnt. Pazifisten sind gegen die Bereitstellung von Militär und Waffen.

Pazifistische Ideen hatten Einfluß auf die modernen Friedensbewegungen, die seit dem 19. Jahrhundert friedliche Lösungen für staatliche Konflikte verlangen. Dadurch haben sie auch Wirkungen im Völkerrecht hinterlassen (internationale Verträge über das Rote Kreuz, Kriegsrecht wie Haager Abkommen, Genfer Verträge).Pazifisten haben das Recht auf Kriegsdienstverweigerung in den meisten westlichen Ländern durchgesetzt.

Als bekannte Pazifisten werden im deutschen Sprachraum Bertha v. Suttner und Albert Schweitzer, international Mahatma Gandhi und Martin Luther King genannt.

Bekannte Organisationen sind die „Deutsche Friedensgesellschaft / Internationale der Kriegsgegner DFG/IK“ und die katholische Friedensbewegung „Pax Christi“.
Eine besondere Variante seit der Zeit des Kalten Krieges ist der sog. „Atompazifismus“. Damit wird die Verneinung des Krieges, auch einer sonst als berechtigt angesehenen Verteidigung, wegen der Gefahr der Weltzerstörung durch Atomwaffen bezeichnet.