Die Bergpredigt ist eine Sammlung von Aussprüchen Jesu im Matthäusevangelium (Mt 5,1-7,1ff).
Der Text enthält u.a. die Seligpreisungen, Beispiele für die Auslegung von Gesetzen, das Vater unser, die Aufforderung zur Feindesliebe und die »Goldene Regel«. Der Name hängt mit dem Einleitungssatz: »Jesus stieg auf einen Berg … und lehrte sie.« zusammen. Ein vergleichbarer Textabschnitt findet sich in der sogenannten Feldrede im Lukasevangelium (Lk 6,20-49.)
Die Zusammenstellung der ursprünglich wohl isolierten Aussprüche Jesu stammt von Matthäus, einem uns nicht näher bekannten griechischsprachigen Judenchristen. Dieser hat sein Evangelium um 80 n. Chr. geschrieben. Er arbeitete hierbei Überlieferungen ein, die sich auch bei Lukas finden. Man nimmt an, dass es sich dabei um eine ihm vorliegende (schriftliche) Sammlung von Jesusworten (Logien) handelt, die man in der Exegese als Logienquelle (Q) oder auch als Spruchquelle oder Spruch-Evangelium bezeichnet. Diese ist uns jedoch nicht erhalten.
Kaum ein Text der Bibel wurde so intensiv diskutiert und ausgelegt, wie die Bergpredigt. Für viele Menschen stellen die Forderungen der Bergpredigt ein unerfüllbares Ideal dar, andere sind der Meinung, dass der Text eine Richtschnur für das eigene Tun und Handeln sein kann. Einige Texte erschrecken den Leser, da sie radikal die bestehenden Verhaltensweisen in Frage stellen.