Louis Braille


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Bild Louis Braille ist der Erfinder der Braille-Blindenschrift.

Louis Braille wurde am 04. Januar 1809 in Coupvray bei Paris geboren. Als er drei Jahre alt war, verletzte er sich mit einem Werkzeug in der Sattlerwerkstatt seines Vaters am Auge und erblindete an der entstehenden Entzündung.

Durch seinen Vater wurde der aufgeweckte und intelligente Louis im Alter von 10 Jahren auf die von Valentin Haüy 1784 in Paris gegründete erste Blindenanstalt der Welt geschickt. Zunächst fiel er durch seine besonderen handwerklichen, musischen und geistigen Fähigkeiten auf. Schon bald wurde er als Hilfslehrer im Blindeninstitut eingestellt. Er kam mit einem Schriftsystem in Berührung, an dessen Entwicklung der französische Artilleriehauptmann Charles Barbier seit 1815 arbeitete. Es bestand aus 11 Punkten und sollte Soldaten die Nachrichtenübermittlung auch im Dunkeln ermöglichen. Louis erkannte, dass man mit dieser Schrift Sinnvolleres tun könnte, dass es dafür aber notwendig wäre, sie zu vereinfachen und zu verbessern. So arbeitete er zielstrebig und ausdauernd an der Entwicklung einer brauchbaren Punktschrift für Blinde.

1825 hatte Louis Braille schließlich das für Blinde geeignete Punktesystem gefunden, das 63 Punktkombinationen zulässt (siehe Blindenschrift). Die Zeichen waren leicht erlernbar, ließen sich rasch und sicher lesen und mit Schreibtafel und Griffel mühelos schreiben. Die Freunde und Schüler von Braille verwendeten die sechs Punkte und bewiesen ihren praktischen Nutzen durch höhere Leistungen im Unterricht.

Trotzdem blieb die offizielle Anerkennung seiner Schrift jahrzehntelang aus. Erst im Jahre 1850 wurde das 6-Punkte-Alphabet von der Pädagogischen Akademie Frankreich offiziell anerkannt und in Paris eingeführt. Durch Beschluss des 1. Blindenlehrerkongresses in Wien 1873 wurde die Braille-Schrift schließlich auch im deutschsprachigen Raum verbindlich. Den weltweiten Siegeszug seiner Schrift erlebte Braille nicht mehr. Er starb an einem Lungenleiden am 6. Januar 1852 in Paris. Seine Gebeine wurden am 21. Juni 1952 im Pariser Panthéon beigesetzt.

Im Internet besteht die Möglichkeit, den eigenen Namen in Braille-Schrift zu schreiben.