Meditation


CC-BY  Heinz-Jürgen Deuster Nachschlagen

lateinischen meditari: nachsinnen, besinnen; üben
lateinisch meditatio: nachdenken, Vorbereitung

Meditationen sind Jahrtausende alte – ursprünglich philosophisch-religiöse – Verfahren der inneren Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, Konzentration auf oder Hingabe an unterschiedliche Ziele, z. B. allgemeine oder mentale Entspannung, Leeren des Bewusstseins z. B. als Nicht-Denken, völlige Hingabe an bestimmte Inhalte oder Betätigungen, auch alltägliche oder das Erreichen neuer Bewusstseinszustände.
Mit Meditation teilweise verwandte oder in der Wirkung ähnliche Verfahren sind: Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, Autogenes Training, Besinnen, Bewusstseinslenkung, Dynamische Meditation, Entspannungsverfahren.

Die Meditation hat eine besondere Tradition im Christentum (Besinnung und Sammlung, Gebet, Anteilnahme im Gottesdienst). Eine noch längere Tradition und besondere Zuwendung, Entwicklung und Pflege erfuhr die Meditation aber im Buddhismus – oder im ZEN als der japanischen Form des Buddhismus (= Zen-Buddhismus) – und ganz allgemein im asiatisch philosophisch-religiösen Raum.

Meditation ist für die meisten östlichen Religionen, insbesondere den Hinduismus, den Buddhismus und den Taoismus, ebenso grundlegend ist wie das Gebet für das Christentum, den Islam und das Judentum. Der Unterschied liegt darin, dass im Gebet Gott angerufen bzw. Zwiesprache mit ihm gehalten wird, während es sich bei der Meditation östlicher Prägung um die Versenkung in einen speziellen Bewusstseinszustand handelt.
Östliche Formen der Meditation erreichten im 19. und vor allem im 20. Jahrhundert auf verschiedenen Wegen die westliche Welt.

Viele Menschen lernten die Meditation durch den Buddhismus und durch Yoga, aber auch durch bestimmte neue religiöse Bewegungen, etwa die Transzendentale Meditation des Maharishi Mahesh Yogi kennen. In den sechziger Jahren stellte Bhagwan Shree Rajneesh eine Verbindung zwischen der indischen Meditation und der westlichen Psychotherapie her.
Heutzutage wird die Meditation häufig auch als nichtreligiöse Methode zur Entspannung und zum Abbau von Stress eingesetzt. Die Behauptung, sie sei von gesundheitlichem Nutzen, wird durch wissenschaftliche Untersuchungen gestützt, die zeigen, dass die Meditation die Hirnströme verändern, physiologische Veränderungen hervorrufen und langfristig zu einer psychischen Besserung führen kann.