Katharina Benincasa von Siena wurde 1347 als fünfundzwanzigstes Kind einer wohlhabenden Wollfärberfamilie geboren. Sie hatte eine Zwillingsschwester. Früh suchte ihre Mutter einen Bräutigam für sie aus. Der Tod ihrer Lieblingsschwester ließ die Fünfzehnjährige, gegen den Willen ihrer Eltern, in den Bettelorden des hl. Dominikus eintreten. Während der Pestepidemie 1374 pflegte sie Kranke; seit 1375 trug sie die Zeichen der Wundmale Jesu.
Katharina wollte die Kirche erneuern. In ihren Briefen maßregelte sie ohne Angst Fürsten und Prälaten, »die nach nicht anders trachten, als nach Essen, schönen Palästen und großen Pferden«. »Friede, Friede« war die Losung, mit der sie Streit zwischen italienischen Städten schlichtete. Durch ihr politisches Talent konnte sie viele Feindschaften abbauen. Sie bewegte Papst Gregor XI. dazu, aus seinem päpstlichen Hof im französischen Avignon nach Rom zurückzukehren. 1378 siedelte sie auf Wunsch des Papstes nach Rom über und sorgte sich vor allem um die Einheit der Kirche. Sie hatte großen Einfluss auf die Kirchenpolitik.
Katharina starb 1380 im Alter von nur 33 Jahren. Sie wird als Kirchenlehrerin verehrt und gilt als eine der Patroninnen Europas.
Weitere Informationen über Katharina von Siena finden sich im Ökumenischen Heiligenlexikon.
Hinweis:
Dieser Artikel ist mit freundlicher Genehmigung dem Unterrichtswerk Reli 9 entnommen.