Karma (Buddhismus)


CC-BY  Francesco Ficicchia Nachschlagen

Karma bedeutet »Tat« und ist im weitesten Sinne eine Bezeichnung für das universelle Gesetz von Ursache und Wirkung.

Karma ist kein zufälliges, bedingungsloses Geschehen, kein blinder Automatismus und keine Vorherbestimmung, sondern jene Kraft, die entsprechend ihrer Qualität die Voraussetzung einer jeden Daseinssituation begründet. Karma ist somit nicht Schicksal, sondern die Tat, welche nach dem Gesetz der bedingten Verursachung (Konditionalismus) in dieser oder einer neuen Daseinsform ihre Auswirkungen zeitigt. In seiner Wirkung ist Karma also schicksalbestimmend, nicht aber das Schicksal selbst, das nicht vorwegbestimmt (determiniert) ist, und das es als eigenständige und unbeeinflussbare Grösse letztlich auch gar nicht gibt.

Karma ist also jene Kraft, welche die Ordnung des gesamten Kosmos beherrscht und durchwaltet. Da die natürliche (einer Gottheit entbehrende) Weltordnung zugleich eine sittliche ist, gelangt eine jede Handlung oder Tat (karma) zur Auswirkung und bestimmt den Zustand der Lebewesen in ihrer jetzigen oder nächsten Daseinsform. Folglich befinden sich alle Wesen (Menschen und Tiere) in den Zuständen, die sie durch ihre Taten selbst erwirkt haben, wobei das Motiv von Lohn und Strafe aber entfällt, denn Karma vergilt nicht, sondern misst zu. Wir werden demnach nicht für unsere Taten belohnt oder bestraft, sondern durch sie konditioniert.

siehe Determinismus (Buddhismus), siehe Fatalismus (Buddhismus), siehe Prädestination (Buddhismus), siehe Schicksal (Buddhismus), siehe Gut und Böse (Buddhismus), siehe Sünde (Buddhismus), siehe Freiheit (Buddhismus), siehe Willensfreiheit (Buddhismus), siehe Wiedergeburt (Buddhismus)

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