Adolf HITLER (1889-1945)
Zweiter Weltkrieg
Anfang Februar 1938 übernimmt Hitler den Oberbefehl über die Wehrmacht.
Mitte März 1938 erfolgt der „Anschluss“ Österreichs. Die Österreicher jubeln Hitler zu. Am 29. September 1938 wird das „Münchner Abkommen“ von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien unterzeichnet. Scheinbar wird dadurch ein Krieg verhindert, doch der Preis ist hoch. Die von Sudetendeutschen bewohnten Gebiete der Tschechoslowakei fallen an Deutschland. Die Westmächte haben Hitler erneut nachgegeben.
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 initiieren Hitler und Joseph Goebbels eine Reichspogromnacht (Reichskristallnacht) in der zahlreiche Synagogen und jüdische Geschäfte von SA-Leuten zerstört werden. Zahlreiche Juden werden ermordet oder in Konzentrationslager verschleppt. Wie erhofft steigt die Zahl der emigrationswilligen Juden stark an, doch die Nachbarländer Deutschlands schließen ihre Grenzen.
Am 15. März 1939 besetzt die Wehrmacht die „Rest-Tschechei“. Hitlers außenpolitischen Forderungen wenden sich nun gegen Polen: Rückgabe Danzigs, Bau einer exterritorialen Autobahn durch den Korridor. Die Westmächte sichern Polen ihre Unterstützung zu.
Am 23. August 1939 unterzeichnet Außenminister Ribbentrop in Moskau einen Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion (Hitler-Stalin-Pakt). In einem geheimen Zusatzprotokoll werden die Interessensphären in Osteuropa abgegrenzt.
Am 1. September 1939 greift Deutschland Polen an. Damit hat der Zweite Weltkrieg begonnen. Gleichzeitig beginnt mit der Euthanasie-Aktion T4 der innere Krieg, der Massenmord an geistig Behinderten und anderen »unerwünschten Elementen«. Durch die aufsehenerregenden Predigten des Bischofs von Münster Clemens August von Galen im Sommer 1941 wurde das Euthanasieprogramm eingestellt.
Hitler führt in der Folgezeit gleichzeitig einen klassischen imperialistischen Eroberungskrieg und einen neuartigen ideologischen, rassistischen Vernichtungskrieg (gegen den »jüdischen Bolschewismus«). Beide Kriege bedingen sich gegenseitig und werden sowohl von der Wehrmacht als auch von speziellen „Einsatzgruppen“ der SS geführt. (siehe Shoah, Holocaust, Auschwitz)
Auch wenn es keinen schriftlichen Befehl Hitlers zur Ermordung der Juden im deutschen Machtbereich gibt, so gibt es doch Einvernehmen unter den obersten Naziführern über die konkrete Bedeutung des Begriffes „Endlösung“. Seit Mitte Oktober 1941 werden die Juden aus Deutschland und den von Deutschland besetzten Gebieten in die Gettos und Vernichtungslager Osteuropas deportiert und dort systematisch umgebracht. Die Organisation der „Endlösung“ erfolgt auf der Wannsee-Konferenz am 20. Januar 1942.
Die Eroberung von „Lebensraum im Osten und dessen rücksichtslose Germanisierung“ steht im Mittelpunkt des Krieges und bedingt gewaltige Bevölkerungsverschiebungen. Die Vernichtung der Juden, der Roma und Sinti sowie die mörderische Unterdrückung der Bevölkerung in Polen, der Sowjetunion und den anderen besetzten Gebieten hinterlassen eine bis dahin unvorstellbare Blutspur in Europa. Allein in der Sowjetunion werden 18 Millionen Zivilisten Opfer der Deutschen. Dies alles ist in Hitlers rassistischen Vorstellungen von der neuen Rolle Deutschlands in der Welt implizit enthalten.
Nachdem klar ist, dass Deutschland den Krieg verliert und Offiziere der Wehrmacht ein Attentat auf Hitler durchführen, das fehlschlägt, verharrt Hitler dennoch in seiner rassistischen Sicht der Dinge und glaubt weiter an den Endsieg. Erst am 30. April 1945 setzt er im Bunker unter der Reichskanzlei in Berlin seinem Leben ein Ende.
siehe Hitler (Jugendalter)
siehe Hitler (Erster Weltkrieg)
siehe Hitler (Machtergreifung)