»Heilige Drei Könige« ist der volkstümliche Name für die Weisen (Magier) aus dem Osten, die von einem Stern geführt nach Bethlehem kamen, um Jesus zu huldigen (Mt 2,1-12). Die Bibel sagt weder, dass es sich um drei, noch um Könige, noch um Heilige handelt.
Zu Königen wurden die Sterndeuter erst in nachträglichen Interpretationen, u. U. wegen einer missverständlichen Übersetzung von »Magier« oder aber auf Grund einer Prophezeiung aus dem AT, wo es heißt: »Die Könige von Tarsis und auf den Inseln sollen Geschenke bringen …“.
Die Heiligen Drei Könige spielen im Volksglauben (siehe Dreikönigsfest – Bräuche) und in der Kunst eine große Rolle. (siehe Artothekraum: die Heiligen Drei Könige in der Kunstgeschichte )
Darstellung:
Ab dem 14. Jh. wurde einer der Heiligen Drei Könige dunkelhäutig dargestellt. Ab dieser Zeit stellten die drei Könige die ganze damals bekannte Welt dar, nämlich die Kontinente Asien, Afrika und Europa. Das sollte bedeuten, dass Gott für alle Menschen gekommen ist. Ab dieser Zeit stellten die Drei Könige auch die drei Lebensphasen oder Lebensalter des Menschen dar: Jugendlicher, Erwachsener und Greis.
Die Namen:
Um das 6. Jh. werden in einem armenischen apokryphen Kindheitsevangelium (siehe Apokryphen) Namen der drei Könige (siehe Zahlensymbolik) genannt : Kasar, Melkon und Balthasar. Beda Venerabilis (8. Jh.) zitiert etwas später die Namen so wie wir sie heute kennen: KASPAR (der Jüngste; aus Afrika), MELCHIOR (der Älteste; aus Europa) und BALTHASAR (der Mittlere; aus Asien).
Die Bedeutung der drei Geschenke:
- Das Gold soll das Kind als den neu geborenen König ehren. Das Gold steht für Christus als König.
- Weihrauch wird in vielen Religionen verwendet, um Gott (oder die Götter) zu ehren und anzubeten. Der Weihrauch steht für Christus als Gott.
- Myrrhe, ein Bitterkraut, war ein kostbares Heilmittel für die Menschen. Es wurde auch in biblischen Zeiten zur Einbalsamierung der Toten benutzt. Dieses Geschenk sollte auf die sterbliche Menschennatur des Kindes in der Krippe hinweisen. Die Myrrhe steht für Christus als Mensch und als gekreuzigten Erlöser.
Der Evangelist Matthäus spricht nicht von »drei« Weisen. Im Laufe der Zeit (seit Origenes im 3. Jh,) entstand diese Vorstellung wohl wegen der 3 Geschenke.