Der Kaiserdom zu Speyer wird in Deutschland zu einem der größten und bedeutendsten Baudenkmäler der Romanik gezählt und ist darüber hinaus (nach der Zerstörung von Cluny) die größte erhaltene romanische Kirche überhaupt.
Der Grundstein zu seinem Bau wurde 1030 von Konrad II. (1024-1039) gelegt. Damit fiel die Grundsteinlegung des Domes genau in die Zeit, als Speyer sich unter den salischen Kaisern (1024-1125 ) zu einem bedeutenden Zentrum im damaligen Deutschen Reich entwickelte. Als Grabstätte salischer, staufischer und später auch habsburgischer Herrscher gilt der Dom geradezu als Symbol des mittelalterlichen Kaisertums.
Auf dem alten Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes errichtet, wurde der erste Kirchenbau bereits 1061 geweiht. Er bestand aus einer kreuzförmigen Basilika mit zwei Osttürmen, die neben dem Sanktuarium, dem Altarraum, lagen. Der später begonnene Westbau, der neben den beiden Türmen errichtet wurde, weist eine bemerkenswerte Gliederung der Mittelwände mit hohen Blendarkaden und kreuzgratgewölbten Seitenschiffen auf. Die Ostteile ließ Kaiser Heinrich IV. (1056-1106) Ende des 11. Jahrhunderts erneuern; anschließend wurde der Dom, damals noch einer der ersten Großbauten in Deutschland, vollständig gewölbt.
Nach den verheerenden Bränden 1137 und 1159, die große Teile des Domes zerstörten, wurden die Gewölbe zum Teil erneuert, im Querhaus sogar durch Kreuzrippengewölbe ausgetauscht.
Als Besonderheiten des Domes zu Speyer sollte man vor allem die Zwerggalerie hervorheben, die sich unter dem Dachansatz des Langhauses befindet. Besondere Beachtung verdient auch die Krypta, die bis heute vollständig erhalten geblieben ist. Diese Krypta diente den salischen Kaisern zuerst als Haus- und Grabeskirche, später wurde sich zur letzten Ruhestätte von acht deutschen Kaisern und Königen (und zwar beginnend mit Kaiser Konrad II., begraben 1039, und seiner Gemahlin Gisela, begraben 1043, bis zu Rudolf von Habsburg, begraben 1291, und Adolf von Nassau, begraben 1309), sowie vier Königinnen und einer Reihe von Bischöfen.
Ein verheerender Schlag traf den Dom 1689, als im pfälzischen Erbfolgekrieg die Truppen Ludwigs XIV. die Kurpfalz systematisch verwüsteten. Im Dom wurden sogar die Kaisergräber aufgebrochen und geplündert, bevor das Bauwerk selbst in Brand geriet. Schließlich fiel die ganze westliche Hälfte des Domes Sprengversuchen zum Opfer.
Kaum war das Gotteshaus 1758-78 in der ursprünglichen Form wieder aufgebaut worden und mit einem barocken Westwerk neu erstanden (siehe Barock), brach die Französische Revolution aus; und der aufgeputschte Pöbel wütete im Dom und zerstörte alle Altäre. 1806 sollte der Dom sogar abgerissen und als Steinbruch verwendet werden.
Als die Pfalz nach dem Wiener Kongreß (1815) und dem Münchener Vertrag zwischen Bayern und Österreich (1816) an Bayern kam, ließ König Max I. das Gebäude als Bischofskirche für das neu gegründete Bistum Speyer wiederherstellen. 1854 bis 1859 ließ der König durch den Karlsruher Baudirektor Heinrich Hübsch den westlichen Querbau mit den beiden Vordertürmen in neuromanischen Formen errichten, um so die Kontinuität seiner Herrschaft zum mittelalterlichen »Sacrum Imperium« zu betonen.
Geweiht ist der Dom – neben dem hl. Stephan – der Gottesmutter Maria, der »Patrona Spirensis. Das ursprüngliche Gnadenbild, das den Dom auch zu einer der bedeutendsten Wallfahrtsstätten der Region werden ließ, wurde allerdings 1794 von den französischen Revolutionstruppen verbrannt und ist heute durch ein neues Wallfahrtsbild ersetzt, das 1930 Papst Pius XI. dem Dom geschenkt hat.
1980 erklärte die Unesco den Dom zum »Weltkulturerbe. Zudem ist der Kaiserdom Kathedrale des Bistums Speyer und hat die Stellung einer päpstlichen Basilika.