Bibelübersetzungen


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Seit es die Bibel gibt, hat man sie aus den ursprünglichen Sprachen in andere übersetzt. Schon im dritten Jahrhundert v.Chr. entstand für die griechisch sprechenden Juden Ägyptens eine Ausgabe, die, nach einer Erzählung, von 72 Gelehrten verfasst worden sein soll. Deswegen ist ihr lateinischer Name auch Septuaginta, d.h. Übersetzung der Siebzig. Dieser Text des Alten Testaments (siehe AT) war auch die Bibel der ersten Christen.

Als der christliche Glaube in immer fernere Gebiete der damaligen Welt vordrang, wurde die Bibel schon bald ganz oder teilweise in andere wichtige Sprachen übersetzt. So fing man z.B. bereits im Ausgang des zweiten Jahrhunderts an, das Neue Testament ins Lateinische und Syrische zu übertragen. Eine lateinische Übersetzung vom Ende des vierten Jahrhunderts galt bis in die Gegenwart als grundlegend für die katholische Christenheit: die Vulgata, die von dem Kirchenvater Hieronymus stammt.

Mit der Übersetzung des Neuen Testaments beginnt für viele Völker ihre nationale Literatur und oft auch ihre Schriftsprache. Der Gotenbischof Wulfila hat die Bibel als erster in eine germanische Sprache übersetzt und dafür ein neues Alphabet geschaffen.

Die bekannteste deutsche Bibelübersetzung stammt von Martin Luther. Seine Sprache konnte in Deutschland jeder verstehen, gleichgültig welchen Dialekt er sonst sprach. Die Ausbreitung der Reformation machte Luthers Bibel zu einem dem ganzen Volk bekannten Buch.

Die Übersetzung der Bibel in immer neue Sprachen ist auch heute noch nicht abgeschlossen, da es auf der Erde schätzungsweise 6000 bis 7000 Sprachen gibt. Teile der Bibel wurden bisher in über 2500 Sprachen übersetzt. Die ganze Bibel kann in 469 Sprachen gelesen werden (Zahlen World Bible Societies, 2010).

Wichtige Bibelübersetzungen auf einen Blick (nicht geordnet):