Die Septuaginta (griech.: siebzig, häufig auch mit LXX abgekürzt) ist die griechische Übersetzung des Alten Testaments (siehe Bibelübersetzungen). Sie enthält neben dem ersten Kanon (siehe Vulgata) auch die sogenannten deuterokanonischen Bücher (siehe Deuterokanonische Bücher), von denen keine hebräische Fassung bekannt ist. Die Septuaginta wurde für die griechisch sprechenden Juden der Diaspora in Alexandrien zwischen 285 und 245 v. Chr. geschaffen.
Die Entstehung der Septuaginta geht auf eine Legende zurück, die im Aristeasbrief, einer legendären Erzählung aus dem 1. Jahrhundert v.Chr., überliefert ist. Aristeas erzählt in einem Brief an seinen Bruder Philokrates, dass der ägyptische Herrscher Ptolomaios II. (282-246 v.Chr.) in seiner Bibliothek in Alexandrien auch die hebräische Bibel der Juden haben möchte.
Aristeas reist im Auftrag Ptolomaios mit einer Gesandtschaft nach Jerusalem und bittet den Hohenpriester Eleasar um Übersetzer. 72 Männer, sechs aus jedem Stamm, reisen auf die Insel Pharos in der Nähe von Alexandria und übersetzen in 72 Tagen die Tora. Jeder einzelne sitzt in einer Höhle und übersetzt für sich allein die Tora. Am Ende stellt sich heraus, dass alle Übersetzer genau gleich übersetzt haben.
Historisch belegt ist, dass die hebräische Bibel in dieser Zeit in die griechische Sprache übertragen wurde; zunächst die Tora, später die Propheten und die übrigen Schriften. Heute weiß man auf Grund genauerer sprachlicher Untersuchungen, dass die einzelnen biblischen Bücher von verschiedenen Übersetzern angefertigt wurden.