Die Bescherung der Kinder und Familienmitglieder an Weihnachten lässt sich vor dem biblischen Hintergrund auf die Gaben der drei Weisen aus dem Morgenland (siehe Heilige Drei Könige) zurückführen, darüber hinaus wohl auf die unschätzbare Gabe des Erlösers, den Gott der Welt zuliebe hingab. Als heidnische Ursprünge der Bescherung kommen die bei den Saturnalien und Julfesten üblichen Geschenke in Betracht, die neben Familienmitgliedern und Kindern, wie beim kirchlichen Weihnachtsfest, auch Bedürftige bekommen hatten.
Der Brauch, vor allem Kinder und Familienmitglieder zu beschenken, ging im Zuge der lutherischen Reformation vom Nikolaustag auf das Weihnachtsfest über. Fortan brachte nicht mehr der heilige Nikolaus den Kindern die Gaben, sondern der weißbärtige Weihnachtsmann, der stets einen roten, pelzbesetzten Mantel und eine gleichartige Mütze sowie einen üppigen Gabensack trägt und Eigenschaften des Gabenbringers Nikolaus, des Kinderfreunds, mit denen seines Gefolgsmanns, des Kinderschrecks Knecht Ruprecht, vereinigt.
Mit der Zeit rückte der christliche Sinn der Bescherung in den Hintergrund und der weltliche Wert der Geschenke in den Vordergrund. Als Vorbilder dafür dürften besonders die weltlichen Herrscher, die Könige und Fürsten, gewirkt haben. Zumindest ist von ihnen bezeugt, dass sie bei ihren Weihnachtsfeiern auf kostbare Geschenke großen Wert legten: Nachdem Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, 1663 die Bescherung in Brandenburg eingeführt hatte, wurden den zu Bescherenden alsbald Juwelen und Silbergeschirr ausgehändigt. Friedrich Wilhelm I. beschenkte am Heiligen Abend 1729 die Königin, die Prinzen und Prinzessinnen mit Silberwaren sowie mit Spielsachen, die er selbst auf dem Weihnachtsmarkt ausgesucht hatte.