Nach Ansicht der Juden ist dies der Ort, in dem sich die Toten in der Tiefe der Erde aufhalten (siehe Ps 63,10 und Jes 14,9). Nach den Vorstellungen im alten Israel nimmt Gott dem Menschen im Augenblick des Todes den Lebensatem, der ihn belebt hat. Die Toten führen im Scheol ein Schattendasein, haben noch ein gewissen Bewusstsein, sind aber nicht mehr fähig, sich zu erinnern oder Gott zu preisen (Ijob 7,9; Ps 6,6; Weish 2,1). Später unterscheidet man im Judentum den Ort der Bestrafung von einem angenehmeren Aufenthalt, der den Gerechten vorbehalten ist, wie das Gleichnis vom armen Lazarus zeigt (Lk 16,22)