Damaskus ist die Hauptstadt von Syrien und hat heute etwa 1,6 Mio Einwohner. Der Ort gehört zu den ältesten Städten der Welt und wird auch in der Bibel mehrfach erwähnt.
Zur Zeit des AT war Damaskus ein wichtiger Knotenpunkt im internationalen Karawanenhandel zwischen dem Mittelmeergebiet, Arabien und dem Zweistromland. Auf diese Weise kam die Stadt zu Reichtum und wurde auch politisch bedeutsam. Die Könige von Damaskus hatten zeitweilig die politische Vorherrschaft in ganz Syrien und galten als Führer der Aramäer.
Als David gegen die Aramäer kämpfte (2.Sam 8,5-6; 1.Chr 18,5-6), eroberte er auch Damaskus. Zur Zeit von König Salomo wurde Damaskus wieder unabhängig und Hauptstadt des Reiches von Aram-Damaskus (1.Kön 11,23-25ff), das häufige Auseinandersetzungen mit Israel hatte. Damaskus blieb Hauptstadt dieses Reiches, bis es durch die Assyrer 732 v. Chr. zerstört wurde. (Jes 7,1-8; Am 1,3-5).
Die wiederaufgebaute Stadt war dann Bestandteil der Reiche, die auf die Assyrer folgten: Chaldäer, Perser und Griechen (Reich der Seleukiden nach Alexander d. Gr.). 64 v. Chr. wurde durch Pompejus erobert und so Teil des römischen Reiches.
Zur Zeit des NT gab es in Damaskus eine große jüdische Gemeinde. Aus den Nachrichten über Paulus wissen wir, dass es auch schon früh Christen dort gab. Saulus (Paulus) begab sich nach Damaskus, weil er dort die Christen verfolgen wollte. Bevor der die Stadt erreichte, hatte er eine Erscheinung von Jesus (siehe Damaskuserlebnis), die ihn selber zum Christen machte (Apg 9,1-22; Apg 26,12). Später ließ er sich in Damaskus taufen. Als Paulus dann aus der jüdischen Gemeinde heraus angegriffen wurde, entkam er durch Flucht in einem Korb, der von der Stadtmauer nachts heruntergelassen wurde (Apg 9,23-31; 2.Kor 11,32-33).
Kurz vor Ausbruch des jüdischen Aufstandes gegen Rom (66 n. Chr.) wurden alle Juden in Damaskus von ihren nichtjüdischen Mitbürgern getötet.
Später in christlicher Zeit wurde in der großen Kirche von Damaskus das Haupt von Johannes dem Täufer als Reliquie verehrt. Nachdem die islamischen Araber die Stadt im Jahre 636 erobert hatten, wurde die Kirche in die erste große Moschee umgewandelt. Das Haupt des Johannes soll sich weiterhin in dem Schrein im Innern der Moschee befinden und wird bis heute von Christen und Muslimen als Gebetsort aufgesucht.
In islamischer Zeit wurde Damaskus bis zum Jahr 750 n. Chr. zur Hauptstadt des Weltreiches der Omajaden- Kalifen. Mit dem Umzug des Kalifats unter den Abbasiden nach Bagdad wurde aus Damaskus wieder eine Provinzhauptstadt, die es bis zur Gründung des Staates Syrien 1946 blieb. Seither ist es die Hauptstadt des arabischen Landes.