Herz


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Das Herz ist das Symbol für pulsierendes Leben. Es ist sozusagen der „springende Punkt“ im Menschen, der Ort, von dem alles Gute und Böse, die Barmherzigkeit wie die Herzensverhärtung entspringt. Ebenso wie als Ausdruck der Menschenliebe bezeichnet es die Liebe zu Gott. Daher wurde es als Attribut vieler Heiliger (z.B. Augustinus) verwandt oder als Personifikation der Liebe, einer der drei göttlichen Tugenden.

Das Herz-Jesu-Bild als besondere Form des Christusbildes (siehe Christusdarstellungen) entstand im hohen Mittelalter durch die Einwirkung der Mystik. Andachtsbilder zeigen das blutende Herz zusammen mit den Leidenswerkzeugen, mit denen Jesus am Kreuz gefoltert wurde, oder auch Jesu Stigmata. Oft ist das Herz Mittelpunkt des gekreuzigten Christus, Engel fangen das Blut aus den fünf Wunden mit Kelchen auf. Die Visionen der Marguerite-Marie Alacoque (1647-90) gaben der Herz-Jesu-Verehrung einen besonderen Aufschwung. Für das 18. Jahrhundert wird das Herz mit der klaffenden Seitenwunde, aus der Flammen schlagen und aus dem häufig ein Kreuz wächst, typisch. 1856 wurde das Fest für die ganze katholische Kirche eingeführt.