Wicca-Kult


CC-BY  Mario Reinhardt Nachschlagen

(von dem altenglischen »wiccian« abgeleitet, welches »weise« bedeutet)
Seit Mitte der 30er Jahre dieses Jahrhunderts bildete sich, ausgehend von England, eine moderne, magisch-okkultistische Hexenbewegung (siehe Okkultismus), die vor allem im Kleinbürgertum stark verbreitet ist. Der Wicca-Kult, der im Gegensatz zum Christentum eine matriarchalische Religionsform mit einer Hohenpriesterin an der Spitze jeder Gruppe oder jedes Stammes ist, lehnt sich an die historischen Hexen an. Die Mitglieder, die sich als Nachfahren der mittelalterlichen Hexen sehen, bezeichnen sich als Hexen oder Hexer und versuchen, in kultischen Handlungen die Muttergöttin zu verehren.

Die Inhalte des Wicca-Glaubens drehen sich um das Göttliche im
Menschen und in der Natur selbst. Die »Große Göttin« repräsen-
tiert bei den Wicca die zentrale, kraftvolle Gottheit, in der alles
mündet. Sie ist die Welt und wird als Mondgöttin nach ihren
antiken Vorbildern benannt: Artemis, Aphrodite, Diana, Selene,
Freya, Hekate oder Birgit. Kraftvoll ist auch der männliche
Gegenpart, der gehörnte Gott. Die große Göttin und der gehörnte
Gott sind beide der Liebe verpflichtet. Das Göttliche ist weder
männlich noch weiblich. Der Geist des Göttlichen findet sich in
Allem. Auf Frauen übt dieser Kult eine besondere Anziehung aus,
weil er durch eine weibliche Gottheit geprägt ist. Er wird nicht
missioniert, es gibt keinen Guru. Niemals wird ein Anhänger gegen
seinen Willen zu etwas gezwungen. Wicca hat nichts mit
Satanismus oder schwarzer Magie zu tun. Es gibt keine festge-
schriebenen Regeln bis auf diese:
Tu was du willst, solange es niemandem schadet.

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