Als Diaspora werden Gebiete bezeichnet, in denen Mitglieder einer Religionsgemeinschaft als Minderheit leben.
Das Wort entstammt dem Griechischen und heißt übersetzt »Zerstreuung«. Es findet sich bereits im alten Judentum: Diaspora herrschte dort, wo Juden außerhalb des heiligen Landes Israel lebten. Das Christentum übernahm den Begriff und seinen Inhalt. Stellten die ersten Christen in der heidnischen Umwelt seinerzeit noch eine Minderheit dar, so steht am Ende dieser Entwicklung das christianisierte Abendland. Die Reformation beendete diese Glaubenseinheit und schuf zunächst in Deutschland zwei getrennte Bekenntnisse. Nach den Bestimmungen des Augsburger Religionsfriedens von 1555 hatte sich das Glaubensbekenntnis der Bevölkerung nach dem Glauben des jeweiligen Herrschers zu richten. Doch es gab Sonderbestimmungen, und so entstanden in manchen Herrschaftsgebieten konfessionelle Minderheiten. So befinden sich die Katholiken in den meisten Gebieten Norddeutschlands in der Diaspora, Protestanten zum Beispiel in manchen Gegenden des Rheinlandes oder Bayerns.
Verantwortlich für die heutige Diasporasituation in einigen deutschen Bistümern bzw. Landeskirchen sind auch die durch Industrialisierung und Krieg verursachten Bevölkerungsbewegungen bzw. die kirchenfeindliche Politik in der ehemaligen DDR.
Diasporagemeinden entstehen weltweit auch durch Auswanderung, Vertreibung, Mission oder politische Wirren. .