Romanik


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Als Romanik bezeichnet man die Epoche der abendländischen Kunst des frühen Mittelalters, die der karolingischen Kunst folgt und von der Gotik abgelöst wird. Die romanische Kunst entwickelt sich am Ende des ersten Jahrtausends, als sich das christliche Westeuropa langsam festigte und somit die Errichtung bedeutenderer Bauwerke möglich wurde.

Die Romanik läßt sich in zwei wesentliche Zeitabschnitte gliedern, nämlich die Früh-Romanik, zu der man die ottonische Kunst und den normannischen Baustil zählt (um 950 – 1024), und zum zweiten die Hoch-Romanik, die man in Deutschland auch als salische Kunst bezeichnet, da sie sich in der Regierungszeit der Salierdynastie ausformte (1024 – 1125). Die nachfolgende Zeit von etwa 1150 – 1250 bezeichnet man als »Übergangszeit, denn in diesem Jahrhundert entwickelten sich in Deutschland und Italien bereits die ersten Formen der Frühgotik.

Die Bezeichnung »Romanik« für den hier gemeinten Stil ist relativ jungen Datums und hat ihren Ursprung in Frankreich. Dort wurde dieser Begriff erstmals um 1820 verwendet in Anlehnung an den Begriff »romanische Sprachen. Er soll besagen, dass es sich hier um die Übernahme einzelner Bau- und Formelemente aus der römischen Kunst handelt.

Von ihrer Weiterführung in Deutschland, nämlich der nach den Kaisern mit dem Namen Otto so genannten »ottonischen« Kunst, unterscheidet sich die in Frankreich ausgeformte eigentliche romanische Baukunst durch die einheitlichere Durchgestaltung des ganzen Baukörpers. Zum großen Teil verwendete man hier in der Tat römische Formelemente, wie z.B. Rundbögen, Pfeiler, Säulen, (Tonnen-)Gewölbe, und übernahm auch die steinerne Wucht der römischen Architektur. Allerdings sind an einzelnen Baudenkmälern der Romanik auch die syrischen und vor allem byzantinischen Einflüsse unverkennbar (siehe Byzantinische Kirchen).

Wichtigstes Element der romanischen Architektur wurde seit dem 11.Jahrhundert – fast gleichzeitig in Deutschland, Frankreich und der Lombardei – die Wölbung. Weitere wichtige Stil- und Bauelemente waren zudem damals noch die stärkere Stufung und Gliederung der Wände durch Sockel und Vorlagen (= Vorbauten).

Die am weitesten verbreitete Form der romanischen Kirchbauten war die aus altkirchlichen Zeiten überkommene Basilika. Bei der romanischen Basilika fällt die klare Gliederung der einzelnen Teile, der Schiffe, der Vierung, des Querhauses und der Chorpartie auf. Die meisten Basiliken wurden auf den Überresten kleiner, älterer Kirchen errichtet, die dann oft als Unterkirchen (Krypten) weiterlebten und nicht selten die Gebeine (siehe Reliquien) besonders verehrter Heiliger oder auch sonstige Heiltümer bargen, aber wohl auch als Zufluchtsstätten dienten..

Bedeutende Beispiele romanischer Sakralarchitektur sind etwa in Frankreich die Klosterkirchen von Cluny, in Deutschland der Dom zu Speyer oder die Kirche des Klosters Maria Laach in der Eifel.