Bezeichnung eines aus Frankreich kommenden Kunststiles des Hoch- und Spätmittelalters, besonders in der Baukunst.
In der Architektur löst der gotische Stil die schweren Wandflächen der Kirchen in der vorausgehenden Romanik mit Hilfe von Gewölben, Rippen und Spitzbogen auf und gewinnt dadurch große Flächen für Glasfenster (Dom zu Erfurt, Saint Chapelle in Paris). Die Kirchen werden durch Plastiken und reich gestaltete Verzierungen (Blatt- und Laubwerk an den Kapitellen, Schnitzereien am Chorgestühl etc.) ausgeschmückt. Die Kirchen werden höher. Da das Mittelschiff schmal ist und die Bauglieder schlank sind, vermittelt eine gotische Kirche den Eindruck des nach oben Strebens.