Pessimismus (Buddhismus)


CC-BY  Francesco Ficicchia Nachschlagen

Pessimismus = Lebensverneinende Grundhaltung, ohne Erwartungen und Hoffnungen (= Negativismus).

Oft wird die buddhistische Lehre vom Leiden (siehe Leiden (Buddhismus)) als pessimistisch bezeichnet. In dieser Kritik sehen die Buddhisten jedoch ein Missverständnis ihrer Lehre. Der Ausdruck »Leiden« bedeutet keinen Weltschmerz, keinen Fatalismus und tristen Pessimismus, sondern die grundlegende Kennzeichnung einer jeden Daseinssituation. Leiden ist eine dem Dasein immanente Tatsache, denn zum Leben gehört Wandel, Unbeständigkeit, Vergänglichkeit, Hinfälligkeit, Krankheit, Alter und Tod; Zustände, die immer leidvolle Erfahrungen im Gefolge haben. Vergänglichkeit als solche ist nicht gleichbedeutend mit Leiden, sie ist ein wertneutrales Naturgesetz. Leidvoll ist allein der Hang des Menschen, sein eigenes »Ich« dadurch bestätigt zu sehen, dass er sich von vergänglichen Dingen und Zuständen vereinnahmen lässt. In der Lehre von der Möglichkeit des Leidensbehebung (siehe Achtfacher Pfad) ist dem Pessimismus jede Grundlage entzogen.

siehe Fatalismus (Buddhismus), siehe Karma (Buddhismus), siehe Schicksal (Buddhismus), siehe Determinismus (Buddhismus), siehe Prädestination (Buddhismus), siehe Freiheit (Buddhismus), siehe Willensfreiheit (Buddhismus)

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