Achtfacher Pfad


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Bild Der „Achtfache Pfad“ ist das letzte Glied der »Vier edlen Wahrheiten« der Lehre Buddhas. Diese sind die Grundlage des buddhistischen Lebensverständnisses:

1. Leiden ist eine Grunderfahrung des Lebens und eine Krankheit, die beseitigt werden muss.
2. Die Ursache des Leidens ist das Begehren des Menschen.
3. Das Leiden kann geheilt und aufgehoben werden.
4. Die Heilung von dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburt führt über den Weg der Lehre vom Achtfachen Pfad.

Symbolisiert wird der achtfache Pfad, der Weg aus dem Kreislauf des Leiden ins Nirvana, durch ein Rad mit acht Speichen. Diese stehen für ethische Regeln und Meditationsempfehlungen. Sie lassen sich in drei Gruppen einteilen und sollen alle gleichzeitig beachtet werden.

  • 1./2. Pfad: In der ersten Gruppe geht es um die Weisheit. Die zwei dazugehörigen Regeln beziehen sich auf das Denken – der Gläubige soll die „rechte Anschauung“ und die „rechten Absichten“ haben.
  • 3.-5. Pfad: In der zweiten Gruppe geht es um die Moral. Drei Elemente sollen berücksichtigt werden: 1. die „rechte Rede“, sie vermeidet Lügen, Klatsch und Beschimpfungen. 2. das „rechte Handeln“ und 3. der „rechte Lebenserwerb“. Der Gläubige soll also keinen Beruf ausüben, der anderen schadet.
  • 6.-8. Pfad: Die dritte Gruppe beinhaltet die Regeln der Besinnung: 1. Das „rechte Streben“ bewirkt, dass Begierden und Emotionen kontrolliert werden. 2. Die „rechte Achtsamkeit“ beobachtet sowohl körperliche Funktionen wie das Atmen, Gehen, Stehen sowie innere und äußere Zustände wie den Fluss der Gedanken und das Abschweifen in Vergangenheit oder Zukunft. 3. soll der Buddhist die „rechte Sammlung“ beachten – er soll den unruhigen Geist kontrollieren lernen.

  • Kurzfassung
    des achtfachen Pfades:
    1. Vollkommene Erkenntnis: Erkenntnis von der Aufhebung des Leidens
    2. Vollkommene Gesinnung : Absicht, vom Übelwollen frei zu sein
    3. Vollkommene Rede: Rechtes Reden ohne Lüge und Eitelkeit
    4. Vollkommenes Handeln: Abstehen von unheilvollem Handeln
    5. Vollkommener Lebenserwerb: Rechte Lebensführung, aufrechtes Handeln
    6. Vollkommene Anstrengung: Sich konsequent auf Heilsames ausrichten
    7. Vollkommene Achtsamkeit: Verweilen in Besonnenheit
    8. Vollkommene Sammlung des Geistes: Sich versenken (4 Versenkungen hin zum Gleich-Mut)

    Werner Trutwin: Die Weltreligionen. Düsseldorf: Albatros / Patmos 2002, S. 390-395 Große fremde Religionen. Sekundarbereich II. Hannover. Schroedel 1990, 5. Aufl., S. 187-188