Amt


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Das Amt bezeichnet die autoritative Stellung und Funktion aufgrund von Auftrag und Bestellung eines Höheren (auch Gottes) oder durch Wahl. Das Amt in unserem modernen Sinn kennt die Bibel noch nicht.
Im AT sorgten die Familien- oder Stammesoberhäupter oder bestellte Presbyter (Älteste) für Leitung, Ordnung, Rechtsprechung. Nach der Landnahme gab es in Krisenzeiten die Richter. Mit dem Königtum (Saul, David, Salomo) kommt es zur Aubildung der Beamtenschaft. Neben diesem institutionellen Amt gab es das charismatische und oft kritische Amt des Propheten und der Priester. In der Zeit von 538 v.Chr. war der Hohepriester gleichzeitig geistliches und weltliches Oberhaupt.
Im NT steht das Amt im Hintergrund: Jesus ist die einzige Autorität, die Apostel treten bis zu einem gewissen Grad in seine Autorität ein. Amt ist jetzt Dienst (siehe Diakonie). Mk 9,35: »Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein«. Dieses Beispiel hat Jesus als Testament und Verpflichtung und damit als Kennzeichen seiner Jüngerschaft gegeben. Die neue und junge Gemeinschaft benötigt aber noch konkrete Ausformungen und den Einsatz von Diensten. Solche Fähigkeiten und Dienste gehen vor allem auf das Wirken des Geistes zurück. Diese Gnadengaben nennt man Charismen (=Geistesgaben). Die Charismatiker sind noch Teil der Gemeinde, erst später bilden sich die Ämter des Klerus heraus und die Kirche als Institution.