Diakonie


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Diakonie (vom altgriechischen diakonia = Dienst) ist Christsein in der Öffentlichkeit – so heißt es richtig im Leitbild des Diakonischen Werkes (siehe Diakonisches Werk). Oder anders gesagt: Es ist der immer wieder neue Versuch jenes biblische Wort konkret werden zu lassen: »Lasst uns nicht lieben mit Worten, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit.« (1.Joh 3,18)

Und in der biblischen Botschaft hat diakonisches Handeln auch seinen Ursprung: Da fragt Jesus, nachdem er das bekannte Gleichnis vom Barmherzigen Samariter erzählt hat: »Wer war dem Nächster, der unter die Räuber fiel?« Die Antwort lautet: »Der Barmherzigkeit an ihm tat.« Daraufhin sagt Jesus: »Gehe hin und tue des gleichen!«
Zur Barmherzigkeit an den in Not geratenen bereit und fähig sein – darum also geht es der Diakonie. Schon in der allerersten Christengemeinde in Jerusalem wurde dies umgesetzt, wie der Evangelist Lukas in seiner Apostelgeschichte erzählt. Dort gab es wohl zahlreiche Witwen, die sich der Gemeinde angeschlossen hatten, zum Teil sogar aus den unterschiedlichsten Provinzen des römischen Reiches nach Jerusalem gekommen und dort Christinnen geworden waren. Witwen aber hatten keine eigene finanzielle Versorgung, waren auch nicht erbberechtigt. Das Erbe fiel an die Familie des verstorbenen Mannes zurück, die davon die Witwe versorgen musste. Hatte die sich aber von der Familie ihres Mannes getrennt, stand sie mittellos da und musste nun von der Christengemeinde, die sich als neue Familie verstand, mitversorgt werden. Dafür wurden geeignete Leute ausgewählt, die für die Organisation der Witwenspeisungen zuständig waren.

Dies war sozusagen der Startschuss der organisierten, professionellen Hilfe, die in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert innerhalb und außerhalb der Kirchen einen enormen Umfang und Ausdifferenzierung in die unterschiedlichsten sozialen und sozialpolitischen Arbeitsfelder hinein genommen hat. Bei aller notwendigen Professionalität will diakonische Arbeit, egal ob in Verbänden und Einrichtungen oder Kirchengemeinden immer auch Zeichen der Liebe Gottes und der Hoffnung auf die Überwindung aller Not sein.

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