Zweite Missionsreise


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Übersicht über die zweite Missionsreise des Paulus:
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etwa 49 bis 54 n. Chr.

Ausgangspunkt der zweiten Missionsreise des Apostel Paulus ist wieder Jerusalem. Es kommt zum Streit mit seinem Begleiter Barnabas, der sich von ihm trennt. Er wird nun begleitet von Silas.

Von dort aus zieht er über Samaria, Sidon und Antakia nach Norden. In seiner Heimatstadt Tarsus macht er halt, bevor er in seine, während der ersten Missionsreise gegründeten Gemeinden zieht. Er besucht die Gemeinde von Kerbe, Lystra, Ikonien und Antiochia in Pisidien. In Lystra schliesst sich ihnen Timotheus an.
In Neapolis (beim heutigen Kavala) in Nordgriechenland landet er auf dem europäischen Festland. In der Nähe befindet sich Philippi. Dort verweilt Paulus und Silas einige Tage. Lydia aus Thyatira in Lydien (genannt die Gottesfürchtige) wird bekehrt. Ihr Haus ist in der Folge der Mittelpunkt der neu entstehenden Gemeinde. Paulus und Silas werden schließlich verhaftet und ausgepeitscht. Paulus treibt nämlich laut der Apostelgeschichte aus einer Frau einen Wahrsagegeist aus. Daraufhin wird er von den Leuten, die bisher von den Prophezeihungen der Wahrsagerin lebten, angezeigt. Paulus und Silas werden aber auf wunderbare Weise aus dem Kerker befreit nach Apg 16,25-34.

Paulus und Silas ziehen weiter nach Thessalonich
Dort muss Paulus für seinen Lebensunterhalt arbeiten. Er ist Zeltmacher und kann in einer Weberei mitarbeiten.Tagsüber knüpft er Zeltdecken aus Ziegenhaaren. Abends geht er in die nahe Synagoge, um mit den Juden über den Messias Gottes zu reden. Die wenigsten hören ihm zu, also beginnt er auch tagsüber mit den Menschen zu reden, er muss lange warten bis sich eine christliche Gemeinde bildet. Da sie aber keinen Unterschied zwischen Heiden und Juden machen, kommt es wieder zum Streit mit der dortigen Bevölkerung.

Sie müssen wieder fliehen nach Baröa. Auch da verfolgt man sie und Paulus flieht nun alleine weiter nach Athen. Dort sieht er viele Götterbildnisse, die ihn ärgern. Nachdem er wieder in den Synagogen predigt, wird er eingeladen auf dem Areopag zu sprechen über den unbekannten Gott, doch die Leute nehmen ihn nicht sehr ernst. Paulus schickt seinen Begleiter Timotheus nach Thessaloniki, der dort in einer schwierigen Situation helfen soll (1Thess 3,1) (siehe Erster Thessalonicher Brief).

Nach seinem recht erfolglosen Auftreten in Athen kommt Paulus in die Stadt Korinth und wird von den aus Rom vertriebenen Juden Aquila und seiner Frau Priscilla aufgenommen. An jedem Sabbat predigt Paulus in der Synagoge der Stadt, aber er versucht auch Griechen zu bekehren. Er bekehrt den Synagogenvorsteher Crispus und viele Menschen in Korinth, darunter den Schatzmeister Erastus (Röm 16,23). Auch hier muss er sich Widerständen stellen (Apg 18,4-11). Selbst Anklagen beim Statthalter Gallio und Handgreiflichkeiten feindlicher Juden können Paulus nichts anhaben. Schließlich verlässt er die Stadt zusammen mit Priscilla und Aquila.

Auf einer Rückfahrt geht Paulus in Ephesus an Land, zusammen mit seinen Begleitern, die hier bleiben. Er hält sich nicht lange auf, verspricht eine Rückkehr, und segelt zur Hafenstadt Cäsarea mit dem Ziel Jerusalem und seiner Urgemeinde und dann nach Antiochia weiter zu reisen, wo er einige Zeit verweilt (Apg 18, 18 – 22).