Willi Graf


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Willi Graf wurde am 2. Januar 1918 in Kuchenheim/Kreis Euskirchen geboren und wuchs in Saarbrücken in einem katholisch geprägten Elternhaus auf. Nach der vom Nationalsozialismus verordneten Auflösung konfessioneller Jugendverbände schloss er sich 1934 dem Grauen Orden an, der sich aus ehemaligen Mitgliedern südwestdeutscher Bündischer entwickelte. In diesem Kreis erhielt Willi entscheidende Impulse. Es wuchs die Überzeugung, sich konsequent dem Regime verweigern zu müssen. Der Hitlerjugend ist er trotz aller Drohungen und Nötigungen nie beigetreten. (Wegen seiner Teilnahme an illegalen Fahrten, Lagern und Zusammenkünften wurde er im Januar 1938 drei Wochen lang inhaftiert und mit 17 weiteren Mitgliedern des Grauen Orden vor dem Sondergericht Mannheim wegen bündischer Umtriebe angeklagt.)

Nach einer halbjährigen Pflichtzeit im Reichsarbeitsdienst begann Willi Graf im Wintersemester 1937/38 sein Medizinstudium in Bonn.

Im Januar 1940 wurde er als Sanitäter zur Wehrmacht eingezogen. In Jugoslawien, Polen und Russland erlebte er die Not der Zivilbevölkerung im Krieg, hörte von Kriegsgreueln und Mordaktionen an Juden.

Ab April 1942 kann er in München in der 2.Studentenkompanie sein Studium fortsetzen. Mitte Juni 1942 lernt er Alexander Schmorell, die Geschwister Scholl, Christoph Probst und später Prof. Kurt Huber kennen.

Im Juli 1942 wird er zusammen mit Hans Scholl und Alexander Schmorell, die bereits im Juni die ersten Flugblätter der Weißen Rose (siehe Weiße Rose) verfasst und verteilt hatten, für drei Monate an die Ostfront abkommandiert. Zum Wintersemester 1942/43 kehren Graf, Schmorell und Scholl nach München zurück. Willi hat sich endgültig für die Widerstandsaktionen der Weißen Rose entschieden. Er hilft beim Herstellen und Verteilen des 5. und 6. Flugblatts und malt nachts mit Hans Scholl und Alexander Schmorell Freiheitsparolen an öffentliche Gebäude. Er übernimmt die Aufgabe, den Widerstand über München hinaus auszuweiten.

Nach der Festnahme der Geschwister Scholl wird Willi Graf schon am Abend des 18.2.1943 mit seiner gleichfalls in München studierenden Schwester Anneliese in der gemeinsamen Wohnung verhaftet.

Am 19. April 1943 verurteilt ihn der Volksgerichtshof zum Tode. Nachdem die Gestapo monatelang versucht hat, Namen von Mitwissern aus Willi Graf herauszupressen, wird er am 12.10.1943 durch das Fallbeil hingerichtet.

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