Urban II.


CC-BY  Faido Ewald Nachschlagen

Urban II. (um 1035 – 1099) regierte 1088-1099. Er rief in seiner Funktion als Herrscher über die abendländische Christenheit 1095 zum ersten Kreuzzug auf.

Sein eigentlicher Name war Otho von Lagery. Man nimmt an, dass er 1035 n.Chr. bei Châtillon-sur-Marne (Champagne) in Frankreich geboren wurde. Seine Eltern sollen Ritter oder Adelige gewesen sein. Otho studierte in Reims, wo er Domherr und später Erzdiakon wurde. Um 1070 ging er ins Kloster zu Cluny und wurde Mönch unter dem großen Abt Sankt Hugh. Als Prior wurde er von von Gregor VII. nach Rom berufen, wo er dem Papst bei der innerkirchlichen Reform beistand. 1078 wurde er Kardinal von Ostia und Gregors Hauptberater. Als Legat war er in Deutschland und hielt dort die große Synode zu Quedlinburg (Harz) ab, auf welcher über den Gegenpapst Guibert von Ravenna der Bann verhängt wurde.
Obwohl er ein scharfer Kritiker des nachfolgenden Papstes Viktor III. war, wurde er am 12. März 1088 zum Papst gewählt und trug von da ab den Titel Urban II..
Aber er steckte in großen Schwierigkeiten. Sechs Jahre lang war es ihm nicht möglich nach Rom zurückzukehren, da Heinrich IV., Kaiser des römischen Reiches, dort einen Gegenpapst eingesetzt hatte: Klemens III. Mit kluger Politik und einer ständig abnehmenden Einflussnahme Heinrich IV. gewann Urban II. im Investiturstreit immer mehr an Boden. Den Höhepunkt seiner Regierung bildete die 1095 abgehaltene Synode von Clermont. Hier wurde über den französichen König Philipp I. der Bann verhängt. Urban II. hielt zu diesem Anlass unter freiem Himmel vor einer großen Menge eine mitreißende Rede, die dann den Beschluss des Kreuzzuges herbeiführte.

Als Jerusalem am 15. Juli 1099 dem Angriff der Kreuzfahrer zum Opfer fiel, war Urban gerade in Rom gestorben.
1881 wurde er heilig gesprochen (siehe Heilige).