Segen


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hebräisch ba-rakh

„Segen“ und „segnen“ sind zentrale Leitworte im Alten Testament. Ihre Grundbedeutung lautet: mit heilvoller Kraft begaben. Der Segen, aber auch der Fluch, soll das bewirken, was er aussagt. Die genaueste inhaltliche Beschreibung des Segens bietet der Begriff „Frieden“ (hebr.: Schalom), der Wohlergehen im umfassendsten Sinne, materiell, körperlich wie seelisch meint.

Jeder Mensch kann Segen zusprechen. Zum Vollzug des Segnens gehört zum Wort auch die Geste hinzu (Handauflegung, Gen 48,13ff; Erheben der Hände,
Ex 17,11). Segen kann nicht zurückgenommen werden (Gen 27,33). Der ursprüngliche Ort des Segnens war die Familie. Im Gottesdienst soll er als Zuspruch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Alltag begleiten.

Vom Segen ist auch im Neuen Testament an vielen Stellen die Rede. Die griechische Übersetzung von „barak“ lautet „eulogeo“: gut reden von, loben, preisen, rühmen, segnen. Vielfach wird der Segen in den genannten Bedeutungsvarianten mit Christus in Verbindung gebracht. Die Erzählung von der Kindersegnung (Mt 19,13-15; Mk 10,13-16; Lk 18,15-17) ist die einzige Überlieferung im Neuen Testament, die von einer Segnung durch den irdischen Jesus erzählt. Der deutsche Begriff „segnen“ hat jedoch einen anderen Bedeutungszusammenhang als eulogeo. Es ist ein Lehnwort des lateinischen „signare“ (mit einem Kreuz versehen). Im mittelalterlichen Kirchenlatein heißt es: „das Kreuzzeichen machen“, „sich bekreuzigen“, wie es auch Martin Luther beim Morgen- und Abendsegen empfiehlt.

Kaum ein Begriff aus der religiösen Sprache wird auch heute noch so unbefangen gebraucht wie „Segen“ und „segnen“ in all seinen Verbindungen. Wer sich auf eine lange Reise begibt, erbittet einen „Reisesegen“. So genannte Segnungsgottesdienste, in denen Besucherinnen und Besucher ein individuelles Segenswort erbitten können, haben regen Zulauf. An zentralen Lebensstationen werden Menschen gesegnet: bei der Taufe, bei der Konfirmation, zur Trauung.