Philipperbrief


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Der Philipperbrief des Paulus ist eine Sammlung von mindestens zwei in verschiedenen Situationen abgefassten Schreiben an die dortige Gemeinde (vgl. den harten Bruch zwischen Phil 3,1 und Phil 3,2). Er wird mit dem Philemonbrief und den deuteropaulinischen Briefen an die Kolosser (siehe Kolosserbrief) und Epheser (siehe Epheserbrief) zu den sogenannten »Gefangenschaftsbriefen« gezählt.

Wahrscheinlich ist Paulus in Ephesus einige Zeit in Gewahrsam der römischen Prätorianergarde gehalten worden (Phil 1,13, 1Kor 15,32, 2Kor 1,8-10). Der Philipperbrief ist ein sehr persönliches Schreiben und zeigt die enge Verbundenheit des Paulus mit dieser ersten Gemeinde, die er auf europäischem Boden gegründet hat. Von ihr als einziger hat er sich finanziell unterstützen lassen, wofür er ihr Dank sagt (Phil 4,10-20). Völlig frei von Sorgen über sein eigenes Los als Gefangener spricht Paulus der Gemeinde Trost und Freude zu. Er ermahnt sie zu christlicher Gesinnung und Haltung. Dabei zitiert er in Phil 2,6-11 ein gottesdienstliches »Christuslied«. Es ist der bekannteste und wichtigste Text dieses Briefes und gehört zu den ältesten hymnischen Texten des NT überhaupt.