Die ersten Quellen der Totentanzdarstellungen liegen in den sogenannten Vergänglichkeitsgedichten der einzelnen Stände im 13. Jahrhundert und in der Legende von der Begegnung der drei Edelmänner mit den drei Toten. Auch die großen Epidemien sind als Auslöser für die Entstehung von Totentänzen anzusehen. Zahlreiche Bilder können als Beispiele angeführt werden: Großbaseler Totentanz (1440), Hamburger Totentanz ..
Maria wird in der katholischen und in der orthodoxen Kirche mehr verehrt als in anderen christlichen Kirchen. Zahlreiche Formen der Marienverehrung sind bekannt: Marienfeste, Maiandachten, Marienwallfahrten (siehe Altötting, siehe Kevelar, siehe Einsiedeln, siehe Muttergottesoktave in Luxemburg), das Rosenkranzgebet (das aber vor allen Dingen Christusgeheimnisse meditiert). Von der Marienverehrung deutlich zu unterscheiden ist die Anbetung, die ..
lateinisch/italienisch mia donna: meine Frau, Herrin Mit Madonna bezeichnen wir meist eine Darstellung von Maria mit dem ..
lateinisch: Goldene Legende Die »Legenda aurea« ist eine von Jacobus de Voragine, Dominikaner und späterer Erzbischof von Genua, im 13. Jahrhundert in lateinischer Sprache verfasste Sammlung von 243 Heiligenlegenden, mit dem Originaltitel »Legenda sanctorum« (Legende der Heiligen). Diese auf mündlichen und schriftlichen Quellen basierende Sammlung von legendenhaft beschriebenen Heiligenviten (siehe Vita) hatte einen nicht zu ..
Die Schuld ist ein zeitweiliger Zustand, in dem sich ein Mensch, eine Gruppe, eine Klasse usw. als Folge begangener unmoralischer Handlungen, nicht wahrgenommener Verantwortung, der Vernachlässigung von Pflichten oder der Verletzung des Rechts beziehungsweise der Verübung eines Verbrechens befindet. Die Frage nach der Berechtigung eines Schuldgefühls hängt mit der Frage nach der Freiheit des Willens ..
Der Mensch spricht gern in Bildern und verwendet (zwecks besserer Einprägung und Wirkung) zur Darstellung und Verdeutlichung von Vorstellungen und Gedanken häufig Bilder, die der Natur und dem Alltagsleben entnommen sind. Solche Bilder sind besonders vonnöten bei übersinnlichen und übernatürlichen Wahrheiten (z.B. Gleichnisse Jesu). Vor allem hebräischem Denken und Reden ist die bildhafte Sprache gelegen ..
Beides sind Bezeichnungen aus der Literaturwissenschaft, die für die Bibel ganz speziell von der Formgeschichte aufgegriffen wurden und angewendet werden. Normalerweise wird die »Form« für die kleinere und die »Gattung« für die größere übergreifende Texteinheit gebraucht (z.B. ist »Gleichnis« eine Form in der Gattung »Evangelium«). Im AT hat sich in der Forschung eine Unterscheidung folgender ..
Eine Methode der Bibelwissenschaft, die Anfang des 20. Jahrhunderts durch Hermann Gunkel (1862-1932) und Hugo Greßmann (1877-1927) für das AT und wenig später durch Rudolf Bultmann (1884-1976), Martin Dibelius (1883-1947) und Karl-Ludwig Schmidt (1891-1956) für das NT eingeführt wurde. Als Methode fragt die Formgeschichte nach den mündlichen Überlieferungen, die hinter einem schriftlichen Bibeltext liegen, genauer ..
Fachausdruck der Formgeschichte zur Bezeichnung der sozialen und kulturellen Bedingungen und Gegebenheiten, denen eine Form oder eine Gattung ihre Entstehung verdankt und innerhalb derer sie ihre Funktion hat. Man sagt heute auch entsprechend: Funktion von Texten in Situationen des Zusammenlebens. So ist z.B. der »Sitz im Leben« eines Leichenlieds das Begräbnisritual, der vieler Psalmen der ..
Eine sichtbare oder auch als Statue greifbare Darstellung Gottes. Da Gott unsichtbarer Geist ist, kann man nur eine menschliche Vorstellung von Gott abbilden, aber mit dem Zweck, diesen Gott »näher« zu haben, um ihn »ansprechen« zu können. Dieses Bedürfnis hatten die Menschen des Heidentums zu allen Zeiten. Bestrebungen gab und gibt es auch bei den ..