Ottheinrich Bibel


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Diese Bibel ist das älteste illustrierte Neue Testament in deutscher Sprache. 1430 wurde sie geschrieben und illuminiert, aber erst circa 100 Jahre später fertig gestellt. Der Auftraggeber dieser Bibel was Ludwig der VII (Herzog von Bayern). Er stand in Kontakt mit Johannes Hus, der neue religiöse Ideen (u.a. die Forderung die Bibel in der Volkssprache anzufertigen) verfolgte. Jedoch erlebt Ludwig der VII die Fertigstellung der Bibel nicht mehr.
Im 16. Jahrhundert kommt die unfertige Bibel in den Besitz von dem Fürstentum Pfalz-Neuburg und somit in den Besitz des Namensgebers Otto Heinrich, genannt Ottheinrich. Als Humanist interessiert sich Otto Heinrich immer stärker für das reformatorische Denken. Er führt als bekennender Lutheraner in seinen Regionen die Reformation ein. Er will nicht einfach das übernehmen was der Papst oder andere Kirchleiche Oberhäupter sagen, er möchte selbst die Bibel lesen und sich seine eigenen Gedanken dazu machen. In diesem Rahmen beauftragt er 1520 einen Maler der die Bibel von Ludwig dem VII beendet, da er Auftraggeber für die Fertigstellung der Bibel ist erhält sie seinen Namen.

Schöneberger Hefte 1, 2009, S.13-15.