Ökumenischer Rat der Kirchen


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Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) wurde 1948 in Amsterdam gegründet. Der Zweite Weltkrieg hatte eine frühere Gründung verhindert. Dem ÖRK gehörten zunächst nur protestantische und anglikanische Kirchen an. 1961 kamen orthodoxe Kirchen hinzu. Seither hat sich eine wachsende Zahl von Kirchen diesem Gremium angeschlossen.

Zu den 349 Mitgliedskirchen des ÖRK, der seinen Sitz in Genf hat, gehören heute fast alle orthodoxen Kirchen (siehe Orthodoxe Kirche in der ganzen Welt, viele Kirchen aus den historischen Traditionen der protestantischen Reformation wie Anglikaner (siehe Anglikanische Kirche), Baptisten, Lutheraner, Methodisten und Reformierte (siehe Reformierte Kirche), sowie eine große Zahl vereinigter und unabhängiger Kirchen. Die Mitgliedskirchen aus über 110 Ländern zählen insgesamt über 560 Mio. Mitglieder (Zahlen: 2011).

Die weltweit größte christliche Kirche, die Römisch-katholische Kirche, ist nicht Mitglied des ÖRK, arbeitet aber seit mehr als dreißig Jahren mit dem Weltkirchenrat zusammen. Sie entsendet Vertreter zu allen großen ÖRK-Konferenzen, den Tagungen des Zentralausschusses und den Vollversammlungen des ÖRK. Der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen ernennt zwölf Vertreter in die Kommission des ÖRK für Glauben und Kirchenverfassung und arbeitet zusammen mit dem Rat an der Vorbereitung von Materialien für Ortsgemeinden zur Verwendung während der jährlich stattfindenden Gebetswoche für die Einheit der Christen.

Ziel des Ökumenischen Rates der Kirchen ist nicht, eine weltweite „Superkirche“ aufzubauen oder die Gottesdienstformen zu standardisieren, sondern vielmehr die Gemeinschaft zwischen den christlichen Kirchen zu vertiefen. Dieser Prozess verläuft nicht spannungsfrei. Vor allem orthodoxe Kirchen waren in den letzten Jahren mit der Entwicklung des ÖRK unzufrieden, der aus ihrer Sicht von den protestantischen Kirchen dominiert wird.

siehe Ökumene

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