Monophysiten


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Die Monophysiten sind Anhänger des Monophysitismus. Damit wird eine theologische Position innerhalb des christologischen Streites im 5. und 6. Jahrhundert bezeichnet, nach der es in der Person Christi nur eine, nämlich die göttliche Natur gebe; der Mensch Jesus habe sich in den göttlichen Christus verwandelt. Damit wurde der inzwischen in der Kirche entstandenen Lehre von der göttlichen und menschlichen Doppelnatur Christi widersprochen.

Die Monophysiten waren hauptsächlich auf die orientalischen Kirchen beschränkt und hatten kaum Einfluss auf die westlichen Kirchen. Auf dem Konzil von Chalkedon wurde 451 der Versuch unternommen, einen Kompromiss zwischen der orthodoxen und der monophysitischen Auffassung zu finden. Das Ergebnis konnte die Monophysiten jedoch nicht zufrieden stellen, was zur Fortsetzung der Auseinandersetzungen führte. In der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts wurden die Monophysiten exkommuniziert (siehe Exkommunikation), woraufhin sich diese von der Mutterkirche abspalteten.

Infolge von Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Unversehrbarkeit des Leibes Christi spalteten sich die Monophysiten schließlich wiederum in zwei Parteien. Nach 560 bildete sich eine dritte Partei, die der Tritheisten, welche die Trinitätslehre als Lehre von drei göttlichen Personen auslegten, woraufhin sie von den anderen beiden Gruppierungen als Häretiker (siehe Häresie) angesehen wurden.

In Ägypten, Syrien und Mesopotamien konnten sich die Monophysiten während der gesamten Auseinandersetzungen behaupten. Obwohl das 6. in der Reihe der ökumenischen Konzile, das 3. Konzil in Konstantinopel, 680 – 681 den Monophysitismus endgültig verurteilte, gelang es ihm, in einigen Kirchen bis heute zu überleben: sowohl die äthiopisch-orthodoxe wie die armenische Kirche, die koptische Kirche und die Jakobiten vertreten die Position des Monophysitismus.

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