Im 19. Jahrhundert versuchten Bibelforscher das Leben Jesu aufgrund historischer Daten zu rekonstruieren (siehe Jesus). Die Leben-Jesu-Forschung wurde ins Leben gerufen.
Die Bibelforscher hielten die Evangelien für eine unsichere Quelle, weil im synoptischen Vergleich (siehe Synoptisches Problem) Unstimmigkeiten und Widersprüche über Jesu Leben und Wirken zu erkennen sind. Hingegen versuchten sie diese kritisch zu hinterfragen und mit zusätzlichen, außerbiblischen Daten zu ergänzen.
Ziel dieses Projekts war es, dass der christliche Glaube nicht mehr mit der Wissenschaft in Konflikt stehen muss, sondern dass Jesus Christus ohne religiösen Hintergrund dargestellt und bewiesen wird.
Eine wichtige Rolle bei dieser Forschungsarbeit spielte Albert Schweitzer (1875-1965). Er vertrat die Leben-Jesu-Forschung, erkannte jedoch auch ihr Scheitern, denn die Forscher konnten keinen historischen Jesus darstellen, ohne eigene weltanschauliche Meinungen einfließen zu lassen. Damit war das Ziel verfehlt, denn der angeblich historische Jesus wurde so dargestellt, dass er den Vorstellungen der Menschen des 20. Jahrhunderts entsprach.
Nach dem Scheitern dieses Projekts versuchte die so genannte formgeschichtliche Methode auf ihre Art den wirklichen, historischen Jesus zu ergründen (siehe Formgeschichte). Die Formgeschichtler verfolgten bekannte schriftliche Überliefe-rungen bis in ein vorliterarisches Stadium zurück, um auf die ersten, mündlichen Überlieferungen zu stoßen. Sie erkannten aber, dass man nie ein vollständiges Bild von Jesus ohne Glaubenshintergründe darstellen kann, weil das die Absicht aller Quellen war: Den Glauben an Jesus Christus an andere Menschen weiter zu geben.
Sie sind jüdische religiöse Gruppe, meist aus armen Juden bestehend, die für eine fanatische Auflehnung gegen die Römer bekannt war. Mit der Zeit wurden sie zu einer eigenständigen Gruppe. Sie fanden sich nicht damit ab, dass die Römer ihr Land besetzten und rie-fen, unter der Führung Judas, zum Heiligen Krieg gegen Rom auf. Diese Rebellion wurde allerdings von den Römern blutig niedergeschlagen. Sie erwarten, dass der Messias das Volk aus der Knechtschaft befreit und sie in Frieden leben lässt.
Quellen:
- Stephan Günter: Albert Schweitzer und die Leben-Jesu-Forschung www.veritas-md.de/schule/schweitz.htm
- Bettina Lukaszyk, Ulrich Reh, Elfi Zimmer: Lernzirkel Jesus der Nazarener, Speyer 1999, S. 30-31