R?h’ullâh Khumaynî (1902-1989), führender Âyat’ullâh (siehe Ayatollah) und nach dem Sturz des Schah maßgebliche geistliche Autorität in Iran. Er studierte seit 1922 Theologie in Qom und nahm 1937 eine Lehrtätigkeit auf. 1944 trat er erstmals als Kritiker des Schah-Regimes auf und ab 1960 verurteilte er in seinen Vorlesungen und Schriften auch die Politik der Regierung. Khumaynî wurde mehrmals verhaftet, begab sich 1964 ins türkische Exil und 1965 nach Najaf (Irak), einem der zentralen Bezugspunkte des schiitischen Islam. Dort entwickelte er das gegen eine säkulare (weltliche) Ordnung gerichtete Konzept des Vilayât-i faqîh (pers. »Herrschaft des Rechtsgelehrten«). 1978 musste er den Irak verlassen, worauf er sich ins Exil nach Frankreich begab. Im Zuge der iranischen Revolution von 1979 wurde Khomeynî zu einem ihrer wichtigsten Wortführer. Er kehrte nach dem Sturz des Schah im Frühjahr 1979 in seine Heimat zurück und amtete bis zu seinem Tode (1989) als geistliches Oberhaupt (pers. rahbar) der neu gegründeten Islamischen Republik Iran.
siehe Hizbollah; siehe Gottesstaat