Heiliges Jahr

Die Idee des Heiligen Jahres geht auf Papst Bonifaz VIII. zurück, als er für 1300 ein besonderes, zunächst nur für die Römer gedachtes, Pilgerjahr ausrief. In der Einberufungsbulle, die den Beginn auf den 22. Februar 1300 datiert, sind allerdings noch nicht die Begriffe »Heiliges Jahr« bzw. »Jubeljahr« verwendet worden.

Der Rhythmus der Heiligen Jahre war in der Geschichte Schwankungen unterworfen. Bonifaz VIII. legte ihn auf alle 100 Jahre fest, schon bald folgten Änderungen auf einen Abstand von 50 und 33 Jahren. Papst Paul II. legte 1470 endgültig den Rhythmus auf 25 Jahre fest. Im Jahr 2000 wurde das 26. Heilige Jahr gefeiert.

Die Tradition des Heiligen Jahres orientiert sich an der alttestamentlichen Tradition des »Jobeljahres« (Jubeljahres). Jedes siebte Jahr galt als Sabbatjahr, nach sieben mal sieben Jahren war das folgende Jahr (also das 50. Jahr) ein Jubeljahr, in dem die Heilsgeschichte Gottes einen neuen Anfang machte. Papst Johannes Paul II. schreibt dazu: »Das Jubeljahr sollte die Gleichheit zwischen allen Söhnen und Töchtern Israel wiederherstellen, indem es den Sippen, die ihren Besitz und sogar die persönliche Freiheit verloren hatten, neue Möglichkeiten eröffnete.

Nach dem Heiligen Jahr 1975 und dem außerordentlichen Heiligen Jahr 1983 hat Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben »Tertio millennio adveniente« vom 10. November 1994 zu einer dreijährigen Vorbereitungszeit auf das Heilige Jahr aufgerufen. Offiziell hat er das Heilige Jahr 2000 in seiner Verkündigungsbulle »Incarnationis mysterium« vom 29. November 1998 einberufen. In ihr wird die Dauer des Heiligen Jahres definiert, das mit der Öffnung der Heiligen Pforte (siehe Heilige Pforte) im Petersdom während des Heiligen Abends am 24. Dezember 1999 beginnt und mit dem Epiphaniefest am 6. Januar 2001 durch die Schließung derselben Pforte endet.

Das Heilige Jahr 2000 stand unter dem Motto aus dem Hebräerbrief, »Christus gestern, heute und in Ewigkeit.