Gründonnerstag ist der Name des Donnerstags in der Karwoche, dem Tag vor Karfreitag. Der Name leitet sich von dem althochdeutschen Wort “gronan” = greinen, weinen ab.
Im Mittelalter wurden an diesem Tag die von der Kirchengemeinde ausgeschlossenen Mitglieder, die vor der Kirchentür standen, wieder in die Gemeinde aufgenommen. Vielleicht leitet sich der Name daher, dass diese Büßer “weinend” vor der Kirche standen.
Gründonnerstag erinnert an das Passahmahl, das Jesus als Abschieds- und Hoffnungsmahl vor seiner Gefangennahme mit seinen Jüngern gefeiert hat (Mk 14, 22 – 25). Anschließend betete Jesus im Garten Gethsemane, “dass dieser Kelch an ihm vorübergehen möge”. Aber er wurde noch in der Nacht von Judas Iskariot, einem der zwölf Jünger, verraten und gefangen genommen.
Erinnert wird auch an die Geschichte, wie Jesus seinen Jüngern die Füße wusch und so seine Dienstbarkeit deutlich machte – Füße waschen war Sklavenarbeit. Schon 694 sind aus Spanien liturgische Fußwaschungen überliefert, im 12. Jahrhundert ist der Brauch in der Gründonnerstagsmesse in Rom bekannt.
Am Morgen des Gründonnerstags wird in katholischen Bischofskirchen vom Bischof zusammen mit dem Diözesanklerus die “Chrisammesse”, die “missa chrismatis” zelebriert. In dieser Feier wird für die ganze Diözese das Heilige Chrisam, das bei Tauf- und Firmsalbungen, sowie bei Katechumenen- und Krankensalbungen verwendet wird, für das kommende Jahr geweiht.
In der katholischen Kirche wird am Ende der Messe am Gründonnertag das Allerheiligste an einen anderen Ort getragen und der Altar leer geräumt, der Tabernakel bleibt nun offen und leer, der Altar schmucklos. In der evangelischen Kirche wird der Altar meist erst im Gottesdienst am Karfreitag abgeräumt. Bibel, Kreuz und Leuchter werden im Gottesdienst in der Osternacht wieder in die Kirche getragen.
Nach dem Gründonnerstags-Gottesdienst schweigen auch für die nächsten zwei Tage Orgel, Altarschellen und Kirchenglocken, bis in der Osternacht das “Gloria” erklingt und damit zur Osterfreude hinüberleitet.