Manifestiert sich Aggressivität derart, dass Menschen zielgerichtet physisch oder psychisch geschädigt werden, wird von Gewalt gesprochen. Gewalt ist immer an Macht geknüpft, denn nur Macht ermögIicht dauerhafte, zielgerichtete Aggressionen wie
- Schlägereien mit Körperverletzung
- Kindesmisshandlung
- Raub
- Sachbeschädigung und Zerstörung
- körperliche und sexuelle Belästigung, gewaltsames Eindringen in Schutzräume
- Tötung, Totschlag
- Mord
Der norwegische Friedensforscher Johan Galtung hat den Begriff der strukturellen Gewalt geprägt, womit er gesellschaftlich grundlegende Ordnungssysteme und ökonomische Prinzipien meint, die materielle, soziale und ideelle menschliche Entwicklungen und Lebenszukunft verhindern.
Strukturelle Gewalt wird legal ausgeübt in Form von Maßnahmen, Erlassen und Gesetzen, die viele Menschen nicht durchschauen und die höchst selten in ihrem Interesse liegen, die sie aber doch auf eine für sie diffuse Weise mittragen. So müssen Schrebergärten und natürliche Grünflächen Autobahnen weichen, werden Mieten erhöht, Gelder gestrichen, Abgaben verlangt, Landschaften mit Müll vollgekippt, Kindereinrichtungen und Modellversuche, die breiten Anklang finden, von Sparmaßnahmen bedroht. Es ist widersinnig, dass Gewalt minimierende Projekte (wie Kinderbauernhöfe, Jugendzentren, Arbeitsgemeinschaften, Jugendcafe’s und Fördermaßnahmen) gestrichen werden, während gleichzeitig über zunehmende Gewalt geklagt wird!
(aus: G. u. A. Preuschoff, Gewalt an Schulen. PapyRossa Verlag, Koeln 1992 – S.349)
siehe Gewalt und siehe Gewaltverzicht und siehe Gewaltlosigkeit