Das Gebet ist eine unmittelbare Aussprache mit Gott als persönlichster Ausdruck eines Glaubens. Es ist in allen Religionen als Urform des Kontakts mit Gott bekannt. Die einfachen Religionen verknüpfen das Gebet häufig mit Zauberformeln oder bestimmten Opferritualen. Bei den Hochreligionen versucht der Betende sich rein vom Geistigen her an Gott zu wenden.
Das Gebet bringt Anbetung, Bitte, Lob und Dank zum Ausdruck. Im Christentum finden sich diese vier Formen im Vaterunser (vgl. Mt 6,9-13 und Lk 11,1-4) wieder.
Es gibt verschiedene Haltungen ein Gebet auszusprechen: Liegen, Knien, Verbeugen und Händefalten. Weiterhin gibt es verschiedene Gebetsrichtungen, zum Beispiel nach Mekka oder Jerusalem. Oft sind auch noch bestimmte Gebetszeiten gebräuchlich, zum Beispiel das Stundengebet, das in der katholischen und neuerdings auch in der evangelischen Kirche, aber auch im Islam vorkommt. Im Judentum kennt man bestimmte Gebetskleidung (Tefillin, Tallit, Kippa), die beim Gebet oder während des Gottesdienstes getragen wird.