Neben dem Lobpreis des ehelichen Lebens, das sich in der ganzen Hl. Schrift findet, überrascht das Neue Testament (siehe NT) auch mit einer tiefen Würdigung des ehelosen Lebens und der Einladung dazu („ … um des Himmelreiches willen, Mt 19,12).
Die Ehelosigkeit soll ein Zeichen für die absolute Neuigkeit und Andersheit der Zeit sein, die mit Jesu Verkündigung des Reiches Gottes begonnen hat. Das Gekommensein Jesu hebt die gewöhnlichen Abläufe von Zeit und Welt derart aus den Angeln, dass die Bezeugung der Anwesenheit Gottes absolute Priorität hat, und selbst eine so tiefe innerweltliche Einbindung, wie sie durch die Sexualität gegeben ist, überstrahlen muss. Das Lob der Ehelosigkeit diffamiert nicht die Ehe. Beide sind sie Zeichen für die Nähe, Treue und Absolutheit Gottes – aber Zeichen auf einer je anderen Ebene.
siehe Zölibat