Dritte Missionsreise


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Übersicht über die dritte Missionsreise des Apostel Paulus
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ca 52-56 n. Chr.

Apostel Paulus beginnt seine dritte Missionsreise dort, wo die zweite Missionsreise geendet hatte und nach 4 Jahren kommt er wieder nach Jerusalem zurück.

Er reist aufs Neue durch „das galatische Land und Phrygien“, um dort die Gemeinden zu stärken (Apg 18,23), wobei die Route diesmal ganz offen bleibt und nur der Endpunkt Ephesus klar ist (Apg 19,1).

In Ephesus verfasst Paulus seine Briefe an die Gemeinden in Galatien, in Philippi und die Briefe nach Korinth sowie den Brief an Philemon. Er wohnt wohl bei seinen Freunden Priscilla und ihrem Mann Aquila, verbringt dort über zwei Jahre und wird immer wieder mal verhaftet (2Kor 11)

Er erregt dort unter anderem den Unwillen der Devotionalienhändler, besonders den Silberschmied Demetrius, die um ihr gutes Geschäft mit der „Diana der Epheser“ fürchten. Für Paulus ist dieser Tumult Grund, sich zu verabschieden und wie geplant weiter zu reisen. Er will selbst noch mal in Griechenland wirken und dann nach Rom weiterreisen Apg 19,21-30.

Paulus geht nach Makedonien, um dort die Gemeinden zu besuchen und zu ermuntern, um dann ins südliche Griechenland weiter zu reisen, wo er sich drei Monate lang aufhält (Apg 20,1-3). In Korinth will er sich zur Rückkehr nach Antiochia einschiffen, was aber ein Anschlag von Juden verhindert. (Apg 20,3)

Er schickt seine Gefährten vor und wählt einen anderen Weg über Philippi nach Troas, wo seine Freunde wieder trifft. Sie verbringen eine Woche dort. Paulus feiert mit seinen Gefährten und hält eine Abschiedsrede, die erst nach Mitternacht endet. Wegen der langen Predigt und durch den Rauch der Öllampen schläft der junge Mann Eutychus ein, fällt aus dem Fenster im dritten Stock des Hauses und ist tot. Paulus aber erweckt ihn zum Leben, Predigt und Herrenmahl werden fortgesetzt (Apg 20,7-12).

Paulus‘ Begleiter reisen mit dem Schiff von Troas nach Assos, er selbst nimmt den Landweg. Von dort geht es für alle zusammen mit dem Schiff zur Insel Samos und unverzüglich weiter nach Milet. Weil er aus Zeitgründen nicht mehr nach Ephesus kommt, ruft er die „Ältesten“ nach Milet, um ihnen einen Abschiedsrede zu halten.
(Apg 20,13-17)

Nach dem emotionalen Abschied in Milet bringt das Schiff Paulus über die Inseln Kos und Rhodos und das kleinasiatische Patara nach Tyrus – das heutige Sur im Libanon – (Apg 21,1-3). Bei der dortigen Gemeinde bleibt er eine Woche. Sie warnen ihn, nach Jerusalem zu reisen, er aber beharrt auf seinem Plan und wird bewegend verabschiedet (Apg 21,4-6).

Paulus geht weiter nach Cäsarea, wo er im Haus von Philippus für mehrere Tage aufgenommen wird (Apg 21,7f). Hier prophezeit ihm ein Wahrsager namens Agabus, dass er in Jerusalem gefangen genommen wird. Paulus aber bekundet seine Bereitschaft zum Martyrium und macht sich auf den Weg, begleitet von Vertretern der Gemeinde. Paulus geht damit bewusst den Spuren Jesu nach, der ebenfalls in Cäsarea sein Leiden erstmals angekündigt hatte (Mt 16,13).

Als Paulus von seinen drei Missionsreisen wieder zurück nach Jerusalem kommt, ist sein Name nicht nur in der christlichen Gemeinde wohlbekannt, sondern auch bei den Juden. Und diese schaffen es, dass Paulus von den Römern verhaftet wird. Ein Verhör vor dem Hohepriester verläuft zunächst ergebnislos. Schließlich gibt es eine Verschwörung von über vierzig Männnern, die nichts mehr essen und trinken wollen, bis sie Paulus getötet hätten.

Als die Römer von der Verschwörung Wind bekommen, verlegen sie Paulus von Jerusalem nach Cäsarea. Am liebsten hätten sie ihn einfach kräftig durchgepeitscht und dann wieder laufen lassen. Aber als römischer Bürger hat Paulus Anspruch auf einen ordentlichen Prozess. Felix, der römische Statthalter in Cäsarea, verschleppt den Prozess zwei Jahre lang, weil er die Juden nicht verärgern will. Erst seine Nachfolger Festus rollt den Fall neu auf. Da beruft sich Paulus auf den Kaiser: Er hat als römischer Bürger das Recht, seinen Fall dem Kaiser vorzutragen.
So wird er nach Rom gebracht