Die Cherubim sind in der Engelshierarchie des Dionysios Areopagita zusammen mit den Serafim die höchste Engelsklasse am Thron Gottes.
Das hebräisches Wort »Kerub« hat mit »donnern« zu tun. Der Alte Orient kennt Keruben als Mischgestalten mit Löwenleib und Menschenkopf (Sphingen im Alten Ägypten) oder mit Stierleib und Menschenkopf.
Die Keruben vor dem Paradies (Gen 3,1ff) wird man sich also wie eine Sphingenallee vor einem ägyptischen Tempel vorstellen dürfen.
Keruben (Mehrzahl Kerubim) werden bei der Beschreibung des Allerheiligsten (1.Kö 6,1ff) näher beschrieben. Zwei vergoldete Keruben stehen über der Bundeslade. Der Text legt vor allem auf eines der Flügelpaare und deren Anordnung Wert. Prinzipiell widerspricht dieser Text nicht der Vision des Ezechiel (Ez 1,1-14). Dort werden vier Keruben beschrieben, die Gottes Thron tragen. Sie haben je vier Flügel und ein jeder hat vier Gesichter: Löwe, Stier, Adler und Mensch. Damit werden die Herrscher der Wilddtiere, der Haustiere, der Luft und der Schöpfung insgesamt bezeichnet. Zusammen mit der Weltzahl vier stellen die Keruben höchste Geschöpfe der Welt dar.
Im frühjüdischen Schrifttum (äth Hen; syr Bar; 4 Esr; etc.) werden diese Keruben immer phantasievoller. In Offb 4,6-8 treten sie dann erstmals als vier unterschiedliche Wesen in Erscheinung und wurden gleichzeitig mit den Seraphim (sechs Flügel, Sanctus) vermischt. Als solche konnten sie sich zu den Evangelistensymbolen (siehe Evangelisten (Symbole)) wandeln.