Als Stammväter, Urväter oder Erzväter bezeichnet man die Patriarchen des Volkes Israel: Abraham, Isaak und Jakob. In den betreffenden Erzählungen (Gen 12-50) spielen allerdings auch ihre Frauen wichtige Rollen, so dass die heutige alttestamentliche Wissenschaft von „Erzeltern“ spricht.
Das spätere Zwölfstämme-Volk Israel wird jedenfalls von den zwölf Söhnen Jakobs hergeleitet (Gen 29-30; Gen 32,29). Auch die Verwandtschaft mit anderen Völkern wird in den Erzvätererzählungen deutlich: So ist Israel über Abrahams Frau Ketura mit den Arabern (Gen 25,1-6), über Hagar mit den Ismaelitern (Gen 16,11) und über seinen Neffen Lot mit Ammonitern und Moabitern (Gen 19,30-38) verwandt. Esaus Söhne bilden die Edomiter und gelten daher als Brudervolk (Gen 36,9).
Unklar ist, ob die Erzväter tatsächlich als Einzelpersonen gelebt haben oder später geschaffene literarische Leitfiguren waren.