Mennoniten, Gruppe von Freikirchen, die von den Täufern der Reformationszeit abstammen. Der Name rührt von Menno Simons, dem führenden Vertreter der Täuferbewegung im 16. Jahrhundert. Mennoniten erkennen außer der Bibel und ihrer Ortsgemeinde keine andere Autorität an. Deshalb sind die ca. 1,6 Mio. Mennoniten weltweit (Stand 2009) auch in verschiedene Gruppen geteilt.
Es eint sie die Achtung vor der Bibel, die Wertschätzung des Neuen Testamentes (sie geben ihm den Vorzug vor dem Alten) und der Bergpredigt, die Glaubenstaufe (= Erwachsenentaufe) und die Unabhängigkeit der einzelnen Gemeinde. Zur mennonitischen Tradition gehört die Ablehnung des Kriegsdienstes. Deshalb werden die Mennoniten auch zu den sog. Friedenskirchen gezählt.
In Deutschland sind 54 ältere Mennonitengemeinden in der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMG) zusammen geschlossen. Die AMG gehört der Vereinigung Evangelischer Freikirchen und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland an. Daneben gibt es mehrere Zusammenschlüsse russland-deutscher Mennoniten sowie eine größere Anzahl unabhängiger Brüdergemeinden. Nach den Angaben auf www.mennoniten.de leben in Deutschland ca. 40.000 Mennoniten insgesamt.
Viele Mennoniten weltweit sind deutsch-niederländischer Abstammung. Als verfolgte Minderheit wanderten sie in Länder aus, die ihnen Glaubensfreiheit zusicherten, vor allem nach Russland, Amerika und Kanada. Bis heute sprechen viele von ihnen noch eine Art Plattdeutsch.
Ein besonderer Zweig der Mennoniten in den USA sind die »Amish people«. Sie leben in Gemeinschaften zusammen und lehnen moderne Neuerungen wie Autos, Elektrizität oder Fernsehen ab.Mennoniten nennen sich manchmal auch »Taufgesinnte«.
Homepage siehe www.mennoniten.de