Mission (Buddhismus)


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Dem Christentum und Islam gleich ist der Buddhismus eine Universalreligion, indem sich seine Botschaft global an alle Welt richtet. Universalreligionen sind also Volks- und Landesgrenzen überwindende Gemeinschaften und unterscheiden sich dadurch von den Volksreligionen oder ethnischen Religionen (wie Judentum und Hinduismus), in denen sich das religiöse Anliegen ausschließlich auf die eigene Ethnie begrenzt.

Schon früh haben Mönche und Laien die Lehre Buddhas auf dem asiatischen Kontinent verbreitet. Einzelne »Missionare« kamen bis nach Vorderasien, Makedonien, Griechenland und Ägypten. Die Wirkung dieser weit nach Westen vorgedrungenen »Mission« scheint jedoch nicht nachhaltig gewesen zu sein, jedenfalls haben sich alle Spuren wieder verwischt.

Es ist eine Grundvoraussetzung buddhistischer Lehrvermittlung, dass diese niemals unter Anwendung von Gewalt, Drohung, Einschüchterung, Versprechungen oder Überredung erfolgen darf. Der Buddhismus befolgte zu keiner Zeit und an keinem Ort eine repressive Missionspraxis und er kannte auch nie so etwas wie eine organisierte Missionsstrategie. Die Lehre wurde immer nur dort verkündet, wo ein entsprechendes Interesse vorhanden war und um eine Belehrung eigens nachgesucht wurde. Es wirkt deshalb fast wie ein Wunder, dass sich die Lehre trotz der geübten Zurückhaltung so rasch und nachhaltig hat ausbreiten können und in nur wenigen Jahrhunderten über ganz Asien strahlte. Der Erfolg der buddhistischen »Mission« ist nicht auf einen zelotischen Bekehrungseifer buddhistischer »Missionare« zurückzuführen; er beruht auf der propagierten Einsicht und Friedfertigkeit der Lehre und im Meiden jeder Aufdringlichkeit oder gar Nötigung.

siehe Toleranz (Buddhismus); siehe Wahrheit (Buddhismus)

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